Aufträge für Industrie in Deutschland steigen erneut

Die Aufträge für Industrieunternehmen in Deutschland sind im Juli erneut gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte, legten sie im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent zu (RONNY HARTMANN)
Die Aufträge für Industrieunternehmen in Deutschland sind im Juli erneut gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte, legten sie im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent zu (RONNY HARTMANN) (RONNY HARTMANN/AFP/AFP)

Die Aufträge für Industrieunternehmen in Deutschland sind im Juli erneut gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte, legten sie im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent zu. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sah darin einen "Hoffnungsschimmer, aber keinen Grund zur Entwarnung".

Der Anstieg ist laut dem Statistikamt vor allem auf mehrere Großaufträge der Branche zurückzuführen. Im sogenannten Sonstigen Fahrzeugbau, der Flugzeuge, Schiffe, Züge und Militärfahrzeuge umfasst, lagen die Neuaufträge 86,5 Prozent höher als im Vormonat. Auch im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen gab es einen kräftigen Zuwachs um 18,6 Prozent. Zurück gingen die Aufträge dagegen im Bereich Maschinenbau.

Ohne die Großaufträge gingen die Aufträge im Verarbeitenden Gewerbe verglichen mit Juni den Statistikern zufolge leicht zurück. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Mai bis Juli 1,7 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor. Im Juni waren die Aufträge erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen.

Die Aufträge aus dem Ausland stiegen im Juli um 5,1 Prozent. Die Zahl der Inlandsaufträge blieb indes unverändert.

"Die Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe scheint sich zu stabilisieren", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Trotz der zuletzt höheren Zahl an Bestellungen aus dem Ausland deuteten aktuelle Daten zur internationalen Konjunktur jedoch auf eine "weiterhin schwache Auslandsnachfrage hin". Zudem trübten sich wichtige Stimmungsindikatoren der Branche zuletzt wieder ein. "Damit dürfte die Industriekonjunktur auch in den kommenden Monaten verhalten bleiben", erklärte das Ministerium.

Auch die DIHK gab sich zurückhaltend. "Es bleibt abzuwarten, ob der Schub durch neue Großaufträge ein Vorzeichen für einen positiven Trend ist", erklärte Lola Machleid von der DIHK. Die Verunsicherung in der Wirtschaft bleibe groß. Für eine Entwarnung sei es daher "zu früh".

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