„Auftragsmangel bremst“ - Info-Institut warnt vor Stellenabbau in Handel und Industrie

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Die Agentur für Arbeit dürfte wieder mehr Zulauf bekommen.Arne Dedert/dpa

Zu wenige Aufträge, zögernde Kunden - immer mehr Unternehmen in Deutschland korrigieren ihre Personalplanung.

Die Unternehmen in Deutschland zeigen sich bei ihrer Personalplanung vorsichtiger. In der Industrie und im Handel planen laut dem Ifo-Institut deutlich mehr Firmen einen Stellenabbau als Neueinstellungen. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer sank im August zum dritten Mal in Folge. Es steht nun bei 94,8 Punkten, nach 95,3 Punkten im Juli.

Ifo-Experte: „Auftragsmangel bremst die Unternehmen bei Neueinstellungen“

„Die schwache Wirtschaftsentwicklung schlägt sich auch in einer schwachen Beschäftigungsentwicklung nieder“, sagt Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe. „Der Auftragsmangel bremst die Unternehmen bei Neueinstellungen.“

Das Ifo-Institut befragt jeden Monat rund 9500 Unternehmen, ob die Zahl ihrer Beschäftigten in den nächsten drei Monaten voraussichtlich zunehmen, abnehmen oder in etwa gleich bleiben wird. Das Beschäftigungsbarometer gilt als wichtiger Frühindikator für den deutschen Arbeitsmarkt.

In der Industrie ist das Barometer tiefer ins Minus gefallen. „Immer mehr Unternehmen denken über einen Abbau von Arbeitsplätzen nach“ , schreiben die Wirtschaftsforscher. Ähnliches gilt für den Handel, wo Kunden in den Geschäften fehlen. Im Baugewerbe sollen trotz der Krise die Mitarbeiter gehalten werden. Eine leicht positive Einstellungstendenz gibt es bei den Dienstleistern, vor allem in der IT-Branche und im Tourismus.

Online-Optiker Mr. Spex entlässt Mitarbeiter

Erst am Morgen war bekannt geworden, dass der Online-Optiker Mr. Spex mit Hauptsitz im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg Entlassungen plant. In einem ersten Schritt müssen zehn Prozent der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Die internationalen Filialen in Österreich, Schweden und der Schweiz sollen sogar komplett wegfallen. Auf Kunden kommen wohl höhere Preise zu. Kürzlich hatte Mr. Spex mit einer Gewinnwarnung auf seine angespannte wirtschaftliche Lage aufmerksam gemacht.