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Auktion: Zu Besuch im Reste-Lager von Air Berlin

Die endgültige Parkposition in Essen war so nie vorgesehen. "Alicante – Madrid – Moskau" steht als Flugreklame auf einem Smart mit Air-Berlin-Logo. Tatsächlich kommt er aus Berlin-Tegel. Nun parkt er vor einer Lagerhalle im Gewerbegebiet und gibt in lastwagenumtoster Umgebung den rot-weißen Blickfang ab.

Denn die insolvente Air Berlin ist bei dem Industrie-Auktionshaus Dechow gelandet und das stellt in Essen aus, was es aus den Beständen der Fluglinie im Internet versteigert. "Welcome on board" steht auf dem Aufsteller am Eingang der Halle, doch ungewöhnlicherweise geht es zunächst noch vorbei an diversen anderen Havariewaren, antiken Möbeln ("Coming soon") und einer Fuhre Fitnessgeräte, bis man dann eine halbe Halle Air Berlin betritt. Die Stewardess ist aber nur aus Pappe.

Ein Air-Berlin-Business-Doppelsitz liegt bei 1700 Euro

"Ein buntes Sammelsurium", nennt es selbst der Dechow-Projektmanager Jens-Peter Franz; den Sachen ist nur gemein, dass "Air Berlin" draufsteht. Das treibt die Preise so schön nach oben – vergebens sucht man hier anonyme Fahrwerke, Reifen und Turbinen, Schreibtische und Büromaterial, die Dechow auch an den Mann bringen muss. "Alles gebrandet", sagt Franz also ganz froh, und so liegt gegen zehn Uhr früh das höchste Gebot für zwei Kilo verpackter Schokoherzen bei 300 Euro, ein Business-Doppelsitz liegt bei 1700 Euro und ein kleiner Kulturbeutel bei 150.

Bild Nr. 1:
Ein großes Modell eines Air Berlin-Flugzeuges ist am 18.01.2018 in Essen (Nordrhein-Westfalen) in einer Lagerhalle präsentiert. Darunter sind Sessel aus Flugzeugen nebeneinander gereiht. Das Hamburger Auktionshaus Dechow lud zur Besichtigung des Air-Berlin-Inventars ein. Die Online-Versteigerung läuft seit Montag und dauert zwei Wochen. Foto: Marcel Kusch/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Marcel Kusch / dpa

"Das geht echt gerade durch die Decke", sagt ein Interessent zum anderen und schaut in sein Smartphone: "4...

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