Ausblick von Merck-Fink-Chefstratege Robert Greil - „Inflationsgespenst noch nicht gebannt“ – ausgerechnet eine Schwäche hilft aber

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Robert Greil, Chefstratege von Merck FinckMerck Finck

Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, blickt auf die deutsche Inflationsrate im September, die signifikant unter die Marke von zwei Prozent gefallen sein dürfte. Die Kerninflation verharrt aber auch höherem Niveau.

In der kommenden Woche stehen neue Inflationszahlen im Fokus: „Die deutsche Inflationsrate dürfte im September noch weiter unter die Marke von zwei Prozent gefallen sein“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck rechnet vor allem wegen der Energiepreise (Basiseffekte und gesunkener Ölpreis) „mit einem Rückgang auf nur noch gut eineinhalb Prozent. Bis zum Jahresende dürfte die Rate bei dann gegenläufigen Basiseffekten aber wieder deutlich über 2 Prozent steigen“.

Weitere EZB-Zinssenkungen denkbar

Die zugrunde liegende Grundtendenz (Kernrate) - also ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise - sollte hingegen stabil bleiben: „Angesichts der nach wie vor recht hartnäckig steigenden Dienstleistungspreise dürfte die Kerninflationsrate im September bei rund 2,8 Prozent verharren“, so Greil weiter. Sein Fazit: "Das Inflationsgespenst ist noch nicht ganz besiegt, aber die schwache Konjunktur hilft dabei - beides zusammen sollte der EZB weitere Leitzinssenkungen in den kommenden Monaten ermöglichen.

Neben den Inflationszahlen, die am Mittwoch auch für die gesamte Eurozone veröffentlicht werden, stehen in der kommenden Woche in Deutschland am Dienstag noch Importpreisdaten und Einzelhandelsumsätze an. Für die Eurozone werden zudem am Donnerstag Daten zu den Erzeugerpreisen veröffentlicht.

US-Arbeitsmarktbericht für September am Freitag

In den USA dürfte der Fokus neben dem Arbeitsmarktbericht für September am Freitag - der aufgrund der Fokussierung der Fed auf diesen besonders wichtig ist - auf der Veröffentlichung des Einkaufsmanagerberichts des Institute for Supply Management („ISM“) für das verarbeitende Gewerbe am Dienstag sowie des Dienstleistungsberichts am Donnerstag liegen. An diesem Tag werden auch die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im August veröffentlicht.

Und während in Asien am Montag harte Zahlen zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen in Japan im Mittelpunkt stehen, dürfte sich der Markt am selben Tag noch stärker auf die offiziellen September-Einkaufsmanagerindizes aus China konzentrieren.