Ausblick von Merck-Fink-Chefstratege Robert Greil - „Sollte die US-Notenbank frühzeitig die Zinsen senken, verunsichert das die Märkte“
Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, achtet in der kommenden Woche auf die US-Inflationsdaten für Juli. Sollte sich der Abwärtstrend fortsetzen, rechnet er mit einer Leitzinssenkung im September. Alle anderen Spekulationen hält er für übertrieben.
Nach dieser eher ruhigen Woche in Sachen Konjunkturdaten steht nächste Woche mit den US-Inflationsdaten für Juli wieder eine sehr wichtige Veröffentlichung an: „Die Inflation in den USA dürfte im Juli den vierten Monat in Folge gesunken sein“, erwartet Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck sieht darin eine weitere gesunde Normalisierung an der Inflationsfront.
Greil weiter: „Die rückläufige Teuerung ebnet der Fed den Weg für ihre wahrscheinlich erste Leitzinssenkung auf der Sitzung am 18. September. Spekulationen, dass die Fed den Leitzins früher oder um mehr als 25 Basispunkte senken wird, halten wir für übertrieben. Ein solcher Schritt als Reaktion auf einen einzigen schwachen Arbeitsmarktbericht und einige andere Daten würde die Finanzmärkte eher verunsichern als beruhigen, und die Fed kann kein Interesse daran haben, den Eindruck zu erwecken, dass sie von den Markterwartungen getrieben wird.“
Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für August am Freitag
Neben diesen Preisdaten, die am Mittwoch veröffentlicht werden, stehen am Vortag die Erzeugerpreise für Juli sowie am Donnerstag Einzelhandels- und Industrieproduktionszahlen an. Am Freitag schließen einige Immobilienmarktdaten sowie das vorläufige Verbrauchervertrauen der Universität Michigan für August die US-Datenwoche ab.
Chinesische Monatszahlen für Industrie und Einzelhandel für Juni
In Deutschland stehen am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen und am Mittwoch das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone für das zweite Quartal sowie die Juni-Industrieproduktion für die gesamte Eurozone im Fokus. Wie in den USA werden auch in Großbritannien am Mittwoch die Juli-Inflationsdaten veröffentlicht, einen Tag nach dem dortigen Arbeitsmarktbericht für Juni. Am Donnerstag folgt das britische Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal, das am selben Tag auch in Japan veröffentlicht wird. Das Highlight in Asien sind jedoch die chinesischen Monatszahlen für Industrie und Einzelhandel für Juni am Donnerstag.