Ausblick von Robert Greil - Merck-Fink-Chefstratege sieht schwarz: „Deutsche Industrie lechzt nach Aufträgen“
Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, achtet in der kommenden Woche besonders auf die Auftragseingänge der deutschen Industrie. Er rechnet damit, dass sich die rückläufige Entwicklung auch im Juni fortsetzt und Deutschland innerhalb der Eurozone weiter hinterherhinkt.
In der kommenden Woche stehen nicht viele wirklich wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Juni gehören aber dazu: „Wie bisher in jedem Monat in diesem Jahr dürften die deutschen Unternehmen auch im Juni weniger Aufträge verbucht haben als im Vormonat oder gar im Vorjahresmonat“, sagt Robert Greil.
Der Chefstratege von Merck Finck sieht darin die Folgen einer Vielzahl von Faktoren, von den Umbrüchen in der Automobilindustrie bis hin zum anhaltenden Problem im internationalen Wettbewerb durch zu hohe Energiepreise. Greil: „Ohne die Industrie ist ein Aufschwung in Deutschland kaum denkbar - wenn sich hier nichts Grundlegendes ändert, wird Deutschland beim Wachstum weiter deutlich hinter den anderen Ländern der Eurozone zurückbleiben“.
Endgültige Juli-Inflationsdaten am Donnerstag
Ansonsten ist die Makrodaten-Agenda in der kommenden Woche relativ dünn: In Deutschland stehen am Montag wie auch andernorts die endgültigen Juli-Einkaufsmanagerindizes an, am Mittwoch folgt die Handelsbilanz für Juni und am Donnerstag werden schließlich die endgültigen Juli-Inflationsdaten sowie die Industrieproduktion für Juni veröffentlicht. Für die gesamte Eurozone kommen am Montag die Erzeugerpreise und am Donnerstag die Einzelhandelsumsätze - beide für Juni - hinzu.
ISM-Einkaufsmanagerbericht in Amerika steht im Fokus
In den USA ist das Datenhighlight in der kommenden Woche am Montag der ISM-Einkaufsmanagerbericht für den Dienstleistungssektor im Juli. Tags darauf steht die Handelsbilanz für Juni auf der Agenda. Und in China richtet sich der Blick am Montag auf den letzten noch ausstehenden wichtigen Einkaufsmanagerindex für Juli, ebenfalls für den Dienstleistungssektor.