Ausschreitungen in Deutschland - Vermummte attackieren Bürgermeister in NRW - 130 Festnahmen in Halloween-Nacht in Berlin
In der Halloween-Nacht kam es in vielen deutschen Städten zu zahlreichen Polizeieinsätzen. Dabei gab es zwei Hotspots: In Marl (NRW) griffen Vermummte Einsatzkräfte und den Bürgermeister an. In Berlin gab es Ausschreitungen mit rund 130 Festnahmen.
Hotspot Marl: Vermummte zwischen 14 und 25 greifen Polizisten und Bürgermeister an
In der Halloween-Nacht hat es in Nordrhein-Westfalen vielerorts verstärkte Polizeieinsätze gegeben. Besonders drastisch war ein Vorfall in Marl im nördlichen Ruhrgebiet. Dort seien Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Stadt von vermummten und maskierten Personen mit Steinen, Böllern und brennenden Einkaufswagen angegriffen worden, berichtete eine Sprecherin der Polizei Recklinghausen. Eine Gruppe, in der sich auch Bürgermeister Arndt (SPD) befand, sei mit Pyrotechnik beworfen worden. Verletzt wurde niemand. Vier Menschen seien festgenommen, weitere neun Personen in Gewahrsam genommen worden.
Der Hauptverdächtige sei ein 16-jähriger aus Marl. Bei weiteren Tatverdächtigen handele es sich um Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 25 Jahren. Es seien Ermittlungen wegen schwerem Landfriedensbruch, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet worden.
Die Situation sei bedrohlich gewesen, schilderte Bürgermeister Arndt der „Marler Zeitung“. Die Feuerwerkskörper sehe er nicht als persönliche Attacke auf ihn, alle seien damit beworfen worden, sagte er. Der Politiker zeigte sich entsetzt vom Ausmaß der Gewalt und sprach von einer „Attacke gegen diesen Staat.“
Hotspot Berlin: 130 Festnahmen - vorbeifahrende Autos werden beschossen
Auch in diesem Jahr hat die Halloween-Nacht in Berlin bei der Polizei für etliche Einsätze gesorgt. Nach einer ersten Bilanz nahmen Polizisten rund 130 Menschen vorübergehend fest, wie eine Polizeisprecherin sagte. Es seien mehr als 20 Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei wollte im Laufe des Tages Details mitteilen.
Die „Berliner Zeitung“ berichtet von brennenden Barrikaden sowie Angriffen auf Polizisten und Feuerwehrleute. Teils seien vorbeifahrende Autos mit Böllern und Feuerwerksraketen beschossen worden. Schwerpunkte waren demnach Straßen im Wedding, in Schöneberg und Kreuzberg sowie im Norden Neuköllns, in Gropiusstadt und Märkischem Viertel.
In der Gärtnerstraße in Friedrichshain versammelten sich nach ersten Angaben der Polizei etwa 150 Menschen, die Pyrotechnik zündete. Laut „Berliner Zeitung“ brannten dort auch ein Auto sowie Autoreifen, mehrere Mülltonnen sowie E-Roller und Teile von Bauzäunen, die auf die Fahrbahn geräumt wurden. Laut Polizei waren im gesamten Stadtgebiet bis zu 750 Polizistinnen und Polizisten zusätzlich in der Halloween-Nacht im Einsatz.