Ausstellung in Potsdam: Das Ende der Hohenzollern in Preußen

Die letzten Jahre seiner Regentschaft lebte Wilhelm II. der Zeit entrückt im Neuen Palais

Potsdam.  Es muss eine gespenstische Stimmung geherrscht haben an diesem 29. Oktober 1918, als das Kaiserreich über Wilhelm II. und seiner Familie zusammenbrach. Im Apollosaal des Neuen Palais im Park Sanssouci nahm das Kaiserehepaar ein letztes gemeinsames Abendessen ein, bevor Wilhelm II. um 23 Uhr in den aufkommenden Revolutionswirren das Neue Palais und Deutschland in Richtung Niederlande verließ. Diese Szene und weitere 15 Stationen im Neuen Palais zeigt die Ausstellung „Kaiserdämmerung“, die an diesem Sonnabend eröffnet wird.

30 Jahre lang regierte Wilhelm II. das Kaiserreich, bevor die Novemberrevolution das Ende der 217 Jahre währenden Regentschaft der Hohenzollern besiegelte. „Wir beschreiben die letzten Tage aus Sicht der kaiserlichen Familie und der Bediensteten“, sagte der kommissarische Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Heinz Berg, anlässlich der Ausstellungseröffnung: Wie die kaiserlichen Routinen allmählich zerfielen, wie Kaiserin Auguste Viktoria später die Bediensteten im Grottensaal des Schlosses zusammenrief und von ihren Aufgaben entband und wie die Familie in den Wochen und Monaten danach Listen zusammenstellte, auf denen sie das Mobiliar und die Kunstwerke auflistete, die sie ins niederländische Exil nachgeschickt bekommen wollte.

Wilhelm hielt an der Krone fest

Lange wollte Wilhelm das drohende Ende nicht wahrhaben, so scheint es. Er hielt an der Krone fest, auch wenn rund um das Neue Palais, in dem er während seiner gesamten Regentschaft...

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