Australiens Industrie macht Druck wegen Klimawandels

Hält Windkraftanlagen für «hässlich und laut»: Australiens Premierminister Tony Abbott. Foto: Wallace Woon

Australische Unternehmer gehen in Sachen Klimawandel auf Konfrontationskurs zur Regierung. Der Unternehmer- und der Industrieverband schlossen sich in einer Klima-Allianz mit Gewerkschaften und Umweltgruppen zusammen und verlangten mehr Einsatz gegen klimaschädliche Treibhausgase.

Australien müsse einen fairen Beitrag leisten, um den Klimawandel und die damit drohende Erderwärmung zu begrenzen. «Es gibt einen breiten Konsens, dass wir einen klareren und sinnvolleren Ansatz zur Reduzierung der Emissionen brauchen», sagte Jennifer Westacott, Vorsitzende des Unternehmerverbandes «Business Council of Australia».

Australiens konservativer Regierungschef Tony Abbott galt lange als Klimaskeptiker. Inzwischen räumt er ein, dass die Erderwärmung wohl von Menschen verursacht ist. Trotzdem sieht er keinen großen Handlungsbedarf. Nach seiner Wahl 2013 hat Australien als einziges Land der Welt eine Emissionssteuer wieder abgeschafft. Abbott reduzierte die Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien und kürzte Subventionen. Windkraftanlagen tat er als «hässlich und laut» ab.

Australien gehört zu den größten Kohle-Exporteuren der Welt, und deshalb pro Kopf der Bevölkerung gemessen global auch zu den größten Treibhausgasverursachern. Laut Weltbank waren es 2010 etwa 16,9 Tonnen, verglichen mit 9,1 Tonnen in Deutschland.

Australiens Industrie könne von Maßnahmen gegen den Klimawandel nur profitieren, meinte Westacott. Weiteres jahrelanges Hin und Her der Politik könne die Unternehmen teuer zu stehen kommen.

Gemeinsame Erklärung

Pro-Kopf-Emissionen laut Weltbank