Auswirkung auf Zinspolitik - US-Arbeitsministerium verschätzt sich: 818.000 Arbeitslose mehr als gedacht

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Die Arbeitslosigkeit in den USA ist höher als zuletzt angenommen.Keith Srakocic/AP/dpa

In den USA sind weniger Menschen beschäftigt als angenommen. Das Arbeitsministerium hat die Zahl um 818.000 Beschäftigte nach unten korrigieren müssen. Das hat Folgen auf die Zinspolitik der Federal Reserve.

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im vergangenen Jahr schlechter entwickelt als angenommen. Das US-Arbeitsministerium korrigierte seine Schätzung für die Gesamtbeschäftigung von April 2023 bis März 2024 um 818.000 Stellen nach unten. Das berichtet der „Spiegel“.

Der Dienstleistungssektor verzeichnete den größten Rückgang mit 1,6 Prozent, gefolgt vom Gastgewerbe und Freizeitbereich mit 0,9 Prozent. Die Beschäftigung im öffentlichen Dienst blieb nahezu unverändert. Einige Branchen, wie die Logistik und Versorgungsunternehmen, verzeichneten hingegen leichte Anpassungen nach oben.

Mehr Arbeitslose als gedacht

Die neuen Daten verdeutlichen, dass der US-Arbeitsmarkt weniger dynamisch wächst als gedacht. Im Juli wurden lediglich 114.000 neue Stellen geschaffen. Im Durchschnitt waren es im letzten Jahr pro Monat 173.000, berichtet „finanzen.net“. Durch die Korrektur nach unten ist klar: Insgesamt sind 0,5 Prozent weniger Menschen in den USA beschäftigt als gedacht. Im Juli lag die Arbeitslosenquote in den USA bei 4,3 Prozent.

Die revidierte Schätzung könnte auch Auswirkungen auf die Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve haben. Laut dem „Spiegel“ fürchten Investoren, dass die Fed mit hohen Zinsen die Konjunktur zu stark bremst. Die Fed betrachtet die Abkühlung des Arbeitsmarkts als wichtigen Faktor, um ihr Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. Dabei achten die Währungshüter auch auf das Lohnwachstum.