Auszeichnung : Ulrike Ottinger erhält Berlinale-Kamera

Die Regisseurin, Fotografin und Malerin Ulrike Ottinger ist nicht zuletzt eine außergewöhnlich internationale Künstlerin. Das wird am Sonnabend Nachmittag bereits klar, als eine endlose Menschenschlange vor dem Haus der Berliner Festspiele ansteht für die Verleihung der Berlinale Kamera an sie.

Das Plakat zu Ottingers neuem Film hängt aus, der heute auch Weltpremiere feiert: „Paris Calligrammes.“ Neben dem Titel zeigt es ein Porträt des US-amerikanischen Dichters Allen Ginsberg. Davor steht die 1942 in Konstanz geborene Ottinger, mit Anfang 20, schwarzem Kurzhaarschnitt und cooler Sonnenbrille. Das Programm kündigt zudem Yoko Tawada an, eine japanische, in Berlin lebende Schriftstellerin.

Ottingers jüngster Film handelt von ihren Studentenjahren: „Paris Calligrammes“.<span class="copyright">Ulrike Ottinger</span>
Ottingers jüngster Film handelt von ihren Studentenjahren: „Paris Calligrammes“.Ulrike Ottinger

Weil die Berlinale mit ihrer Kamera jene auszeichnet, denen sich das Festival „besonders verbunden“ fühlt, ergreifen im proppevollen Saal aber erstmal die Chefs das Wort. Carlo Chatrian erklärt die Geehrte zur direkten Erbin von Georges Méliès.

Mariette Rissenbeek schwärmt, dass sie einst, als Chefin von German Films, Ottingers Werke in der ganzen Welt in ausverkauften Häusern vorstellte. In ihrer gewitzten Laudatio kritisiert Yoko Tawada dann den üblichen Blick westlicher Filmemacher auf den fernen Osten.

„Sie arrangiert sich mit Natur und Mensch“

Jeder Mönch mit einem Handy würde dort gleich zum „krassen Kontrast zwischen Tradition und Moderne“ erklärt, was eigentlich bei einem deutschen, an das Zölibat gebundenen Priester mit Smartphone viel näher läge. Oettinger hingegen, manipuliere nicht. ...

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