Auto-Krisengipfel - Robert Habeck sucht mit Herstellern Lösung für schwachen E-Auto-Absatz

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Will die Autokonjunktur wieder ankurbeln: Wirtschaftsminister Habeck (Archivbild)Sina Schuldt/dpa

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck trifft sich zu Wochenbeginn mit der Autobranche zur Krisenbewältigung. Der Blick liegt auf der Förderung der Elektromobilität.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich heute mit Vertretern der Autoindustrie, Verbänden und Gewerkschaften zu einem digitalen „Autogipfel“ verabredet. Ziel der Konferenz ist es, Auswege aus der aktuellen Krise der deutschen Automobilbranche zu finden. Die Industrie kämpft mit schwachen Absatzzahlen und hohen Kosten für den Umstieg auf Elektroantriebe. Vor allem die Nachfrage nach E-Autos ist stark eingebrochen. Darunter leidet auch Deutschlands größter Autohersteller, der Volkswagen-Konzern.

Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ nehmen an dem Gipfel Vertreter von VW, BMW, Mercedes-Benz, Tesla Deutschland, Bosch, Continental, ZF sowie der IG Metall und des VDA teil.

SPD fordert neue „Abwrack-Prämie“

In einem Papier der SPD-Wirtschaftspolitiker wird die unzureichende Modellpalette und der langsame Ausbau der Ladeinfrastrukturen kritisiert. „Wir müssen den Markt stimulieren“, fordert der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Auch Volkswagen setzt sich laut dem „Handelsblatt“ für eine neue Elektroautoprämie ein, bei der der Staat 4000 Euro und der Hersteller 2000 Euro zum Kauf eines E-Autos zuschießen soll.

Der ZEW-Präsident Achim Wambach äußert sich in dem Bericht skeptisch zu einer Abwrackprämie und betont vielmehr die Bedeutung des Ausbaus der Ladesäuleninfrastruktur. Wambach warnt: „Die derzeit zu beobachtenden regionalen Monopole bei Ladesäulen führen zu hohen Ladepreisen, was Elektrofahrzeuge unattraktiv macht.“

Habeck deutet neue Förderhilfen an

Habeck hatte bei einem Besuch des VW-Werks in Emden bereits neue staatliche Fördermaßnahmen für den Kauf von Elektroautos angedeutet. „Ich fühle mich schon in einer Verpflichtung zu sehen, dass der Markt jetzt wieder anzieht“, sagte er und erwähnte mögliche steuerliche Anreize. Ob die Bundesregierung umfassende Maßnahmen beschließt, bleibt angesichts von Haushaltszwängen jedoch offen.

Für den Markt für Elektroautos birgt diese Diskussion ein Risiko. Der Experte Ferdinand Dudenhöffer warnt im Handelsblatt: „Natürlich warten Käufer jetzt erst mal ab, ob eine Prämie kommt.“ Dies könnte die Nachfrage weiter bremsen.

E-Autos kaum mehr gefragt, Wegfall der Förderprämie stoppt Kauflust

Laut Angaben von Statista wurden in Deutschland im Jahr 2023 insgesamt 524.219 E-Autos verkauft. Das war ein Plus von rund zwölf Prozent zum Vorjahr. Nach Wegfall der Förderprämie im Dezember 2023 fiel der E-Auto-Absatz in Deutschland von Januar mit August 2024 auf knapp 242.000 Fahrzeuge.

VW, BMW und Mercedes-Benz melden Absatzeinbruch bei E-Autos

Kürzlich sorgte der Volkswagen-Konzern für Aufsehen. Wegen schlechter Absatzzahlen schließt der Vorstand Entlassungen in Deutschland nicht mehr aus. Dafür kündigte VW die noch bis 2029 laufende Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat zur Beschäftigungssicherung.

Auch die beiden Premium-Hersteller BMW##chartIconund Mercedes-Benz##chartIcon melden schwächere Absatzzahlen als die Planungen vorsehen. Beide Unternehmen schockierten die Anleger jüngst mit Gewinnwarnungen.