Autorin polarisiert mit Buch gegen das Kinderkriegen

Kinder sind das größte Glück auf Erden. Kinder sind die Zukunft. Regelmäßig werden solche und ähnliche Thesen verbreitet. Die Lehrerin und Autorin Verena Brunschweiger hat eine völlig andere Sichtweise auf dieses Thema.

Verena Brunschweiger hat ein Manifest gegen das Kinderkriegen verfasst. (Symbolbild: Getty Images)
Verena Brunschweiger hat ein Manifest gegen das Kinderkriegen verfasst. (Symbolbild: Getty Images)

Brunschweiger hat ein Buch mit dem Titel “Kinderfrei statt kinderlos – ein Manifest” veröffentlicht, in dem sie eine völlig entgegengerichtete Position einnimmt. Einer ihrer Hauptaspekte, der gegen das Kinderkriegen spreche, ist der ökologische.

Schon ein Kind weniger in die Welt zu setzen, könne eine jährliche CO2-Einsparung von 58,6 Tonnen zur Folge haben, erläutert sie im “Focus”. Sie findet: Der Verzicht auf ein Kind sei der größte individuelle Beitrag zum Umweltschutz. Ihr Credo lautet: “Wenn wir jemanden zur Welt bringen, fügen wir ihm immer Leid zu.” Insofern sei es das Beste für ihr Kind, “wenn ich es nicht bekomme.”

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Heinz-Peter Meidinger kann mit dieser Haltung wenig anfangen. Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands hat für die Meinung der Lehrerin nichts übrig. Er bezeichnete die Aussagen in der “Bild” als “unsäglich” und hofft, “dass die Dame als Lehrkraft mehr Empathie für ihre SchülerInnen aufgebracht hat”. Meidinger ist nicht der einzige, der Brunschweiger scharf angeht. Auch im Netz wird sie zum Teil stark kritisiert.

Brunschweiger sieht sich nicht als kinderfeindlich an

Die Autorin rückt deshalb aber nicht von ihrer These ab – und legt sogar nach. Sie findet es “krass”, dass man im Jahr 2019 immer noch dafür bestraft werde, kinderlos zu sein. So habe sie mehrfach Kollegen mit Kindern den Vorzug geben müssen, als es um den Wechsel an ihre Wunschschule ging.

Brunschweigers Haltung sorgt für Aufregung. Eines möchte sie aber klarstellen: Sie sei nicht kinderfeindlich, sie müsse Kinder “nur nicht unbedingt selbst auf die Welt bringen”.

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