Nach Bändigung von Touristen verzichtet japanische Stadt am Berg Fuji auf Sichtsperre

Nach Erfolgen bei der Abschreckung rücksichtsloser Touristen verzichtet die japanische Stadt Fujikawaguchiko nun auf eine umstrittene Sichtsperre vor dem Vulkan Fuji. (Kazuhiro NOGI)
Nach Erfolgen bei der Abschreckung rücksichtsloser Touristen verzichtet die japanische Stadt Fujikawaguchiko nun auf eine umstrittene Sichtsperre vor dem Vulkan Fuji. (Kazuhiro NOGI)

Nach Erfolgen bei der Abschreckung rücksichtsloser Touristen verzichtet die japanische Stadt Fujikawaguchiko nun auf eine Sichtsperre vor dem Vulkan Fuji. Die aus schwarzem Netzgewebe bestehende Barriere, die Mitte August wegen eines herannahenden Taifuns entfernt worden war, werde nicht wieder aufgebaut, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Aussichtspunkt hatte in der Vergangenheit zahlreiche Touristen auf der Suche nach dem perfekten Foto vom Fuji angezogen. Schließlich entsteht an dieser Stelle der optische Eindruck, dass der majestätische Berg direkt aus dem Dach eines der in Japan allgegenwärtigen Lawson-Supermärkte ragen würde.

Anwohner hatten sich darüber beschwert, dass die Touristen auf der Jagd nach dem perfekten Foto über ihre Grundstücke trampeln, blindlings auf die Straße laufen und die Gegend vermüllen. Daraufhin war Anfang Mai ein 2,50 Meter hoher und 20 Meter breiter Sichtschutz aufgestellt worden. "Wir wollten sehen, was passiert", erklärte der Vertreter der Stadtverwaltung.

Nach dem Abbau der Sichtsperre nutzten zwar wieder "ein paar Leute" die Stelle als Aussichtspunkt, sagte der Vertreter der Stadtverwaltung. "Aber es gibt nicht mehr so viele Leute, die plötzlich in den Straßenverkehr rennen, um die Straße zu überqueren."

Seit der Aufhebung der Reiserestriktionen wegen der Corona-Pandemie boomt der Tourismus in Japan, was von der Regierung in Tokio nach Kräften gefördert wird. Im März überstieg die Zahl der Touristen erstmals die Marke von drei Millionen.

Der Tourismus-Boom trifft allerdings nicht überall auf Begeisterung. So beschränkte die Stadt Kyoto im Frühjahr den Zutritt zu ihrem Geisha-Viertel, nachdem Touristen sich dort immer wieder rüpelhaft benommen hatten. Wegen des Ansturms auf den Fuji werden auf dem beliebtesten Wanderweg zu dem Gipfel ab diesem Sommer umgerechnet rund zwölf Euro für die Nutzung erhoben.

mo/yb/bfi