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Böller auf Beamte in der Halloween-Nacht: Polizeieinsätze in mehreren Städten

Böller auf Beamte, zahlreiche Platzverweise und einige schwer Verletzte: In der Halloween-Nacht war die Polizei in einigen Städten im Großeinsatz. In Hamburg vertrieben die Einsatzkräfte Randalierer mit Wasserwerfern. (Ina FASSBENDER)
Böller auf Beamte, zahlreiche Platzverweise und einige schwer Verletzte: In der Halloween-Nacht war die Polizei in einigen Städten im Großeinsatz. In Hamburg vertrieben die Einsatzkräfte Randalierer mit Wasserwerfern. (Ina FASSBENDER)

Böller auf Beamte, einige Schwerverletzte und Ingewahrsamnahmen: Randalierer haben in der Halloween-Nacht in zahlreichen Städten für Polizeieinsätze gesorgt. In Hamburg setzten Beamte in der Nacht zu Mittwoch sogar Wasserwerfer ein, nachdem Einsatzkräfte im Stadtteil Harburg aus einer Gruppe von bis zu 200 Jugendlichen mit Feuerwerkskörpern beworfen wurden.

Auch andernorts im Hamburger Stadtgebiet flogen Böller, darüber hinaus wurden Müllcontainer angezündet und Schaufensterscheiben eingeworfen. Drei Beamte wurden durch Prellungen und Knalltraumata leicht verletzt. Insgesamt leitete die Polizei 33 Strafverfahren ein. Vier Randalierer wurden vorläufig festgenommen, 15 Männer kamen in Gewahrsam. Von knapp 250 Störern wurden die Personalien festgestellt. Zudem erteilten die Einsatzkräfte 132 Platzverweise und 51 Aufenthaltsverbote.

Im schleswig-holsteinischen Kiel erlitten vier Polizeibeamte durch Böller ein Knalltrauma, ein Polizist trug bei einem Einsatz gegen eine etwa hundertköpfige Gruppe Prellungen davon. Bei der Festnahme einer besonders aggressiven Störers kam es zu gewalttätigen Solidarisierungsaktionen, woraufhin die Beamten Pfefferspray einsetzten. Es wurden mehrere Strafverfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.

Auch in Berlin wurden Einsatzkräfte mit Böllern, Flaschen, Eiern und Steinen beworfen. Am Abend schoben Randalierer in Kreuzberg Mülltonnen auf die Straße, eine brennende Tonne musste von der Feuerwehr gelöscht werden. Insgesamt nahm die Polizei Berlin 121 freiheitsbeschränkende beziehungsweise freiheitsentziehende Maßnahmen sowie Identitätsfeststellungen vor, die vor allem Kinder und Jugendliche betrafen.

Bei einer Massenschlägerei zwischen 30 Beteiligten in Freiburg in Baden-Württemberg im Zusammenhang mit einer Halloweenparty erlitten sechs Menschen teils schwere Verletzungen. Die Auseinandersetzung endete erst nach dem Eintreffen von sieben Polizeistreifen. In Mannheim brannte ein Auto, nachdem Unbekannte im Fahrzeug Böller zündeten.

In Hannover wurden ebenfalls aus großen Gruppen von Jugendlichen heraus Böller und Eier auf Einsatzkräfte geschmissen. Außerdem entleerten Randalierer nach Angaben der Polizei Feuerlöscher und warfen damit Schaufensterscheiben ein. An sieben Orten in der Stadt wurden demnach Papiercontainer oder Mülltonnen in Brand gesetzt.

In Stolberg in Nordrhein-Westfalen wurden aus einer Gruppe von rund 50 Jugendlichen heraus wiederholt Böller geworfen. Die Polizei löste die Ansammlung auf und erteilte Platzverweise. Ein Mensch wurde leicht verletzt, drei Personen kamen in Gewahrsam.

Auch in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden sorgten randalierende Jugendliche am Halloweenabend für einen großen Polizeieinsatz. Insgesamt wurden dort mindestens fünf Autos beschädigt und mindestens sechs Mülltonnen in Brand gesetzt.

Im nordrhein-westfälischen Hagen wurde ein Busfahrer leicht verletzt, als ein Feuerwerkskörper neben seinem Fahrzeug abbrannte. Auch hier wurden gegen Polizisten  Böller und Eier geworfen. Ähnliches wurde aus Koblenz in Rheinland-Pfalz gemeldet. In Düsseldorf erteilte die Polizei zahlreiche Platzverweise und leitete Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Jugendliche wegen des Zündens von Pyrotechnik ein.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Sven Hüber, sieht wenig Chancen, spontane Krawalle zu Halloween zu verhindern. Es gebe eine Klientel, "die völlig unpolitisch einfach Spaßrandale sucht", sage Hüber am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. Es brauche aber "sehr konsequentes Handeln", damit sich die Randale nicht ausweite.

hex/bro