Börsen-Beben im Ticker - Dax gibt Gewinne wieder ab, Anleger weiter hochnervös
Anleger in Japan erleben ein Wechselbad der Gefühle. Nach dem dramatischen Einbruch zu Wochenbeginn zogen die Kurse wieder deutlich an. Auch der Dax konnte lurzzeitig Gewinne erzielen. Alle News zum Börsen-Beben in unserem Ticker.
Dax gibt alle Gewinne wieder ab, Anleger weiter hochnervös
11.50 Uhr: Der deutsche Leitindex Dax##chartIcon konnte seine Gewinne vom Dienstagmorgen nicht halten. Gegen 11.45 Uhr notierte er bei 17.280 Punkten und verbuchte ein Minus von 0,26 Prozent.
Kurz nach Börsenstart um 9.00 Uhr hatte der Dax noch rund ein Prozent zugelegt und die 17.500-Punkte-Marke übersprungen. Dabei profitierte er von den starken Vorgaben der japanischen Börsen. Doch die Dax-Gewinne bröckelten im Verlauf des Dienstagvormittags immer weiter ab.
Am Mittag waren Vonovia und Porsche mit Verlusten von bis zu drei Prozent die schwächsten Dax-Werte. Zu den Gewinnern zählten Zalando und Rheinmetall mit Anstiegen bis zu zwei Prozent.
Europäische Börsen zu Handelsbeginn auf Erholungskurs
9.40 Uhr: Nach den Verlusten des Vortags angesichts des Börsenbebens in Asien hat sich der Abwärtstrend an den europäischen Börsen am Dienstagmorgen nicht fortgesetzt. Die wichtigsten Aktienmärkte verzeichneten zu Handelsbeginn eine leichte Erholung. In London stieg der FTSE 100 um 0,5 Prozent auf 8050,58 Punkte. In der Eurozone legte der Pariser Index CAC 40 um 0,2 Prozent auf 7159,94 Zähler zu; der Dax in Frankfurt am Main kletterte um 0,7 Prozent auf 17.451,27 Punkte.
Zuvor hatte sich am Dienstag bereits der japanische Leitindex Nikkei mit einem deutlichen Plus von gut zehn Prozent wieder erholt, nachdem er am Vortag noch den größten Punkteabsturz binnen eines Handelstages seiner Geschichte erlebt hatte und um mehr als zwölf Prozent abgestürzt war. Hintergrund des Einbruchs waren insbesondere Befürchtungen der Anleger, dass der US-Wirtschaft womöglich eine Rezession bevorstehen könnte.
Dax stabilisiert sich nach Kursrutsch
09.21 Uhr: Nach dem jüngsten Kursrutsch stabilisiert sich der Dax erst einmal. Der deutsche Leitindex stieg am Dienstag um 0,53 Prozent auf 17.430,16 Punkte. Das Börsenbarometer überwand damit wieder die für den längerfristigen Trend viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 1,05 Prozent auf 24.216,96 Punkte.
Sehr schwache Weltbörsen angesichts von Sorgen über eine Wirtschaftskrise in den USA hatten den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn belastet. Nun habe sich die Lage erst einmal beruhigt, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Auch wenn es das Rezessionsgespenst wieder zurück auf das Parkett geschafft habe, finde diese Furcht vor einem wirtschaftlichen Abschwung momentan nur in den Köpfen der Anleger statt. Wirklich belastbare Beweise gebe es nicht.
Japanischer Aktienmarkt erholt sich teilweise nach historischen Verlusten
8.55 Uhr: Der japanische Aktienmarkt verzeichnet am Dienstagmorgen eine teilweise Erholung von den massiven Verlusten des Vortages. Der Nikkei-225-Index legte im frühen Handel mehr als acht Prozent zu und ging mit 34.416 Punkten in die Mittagspause.
Der Nikkei-225-Index war am Montag um mehr als zwölf Prozent eingebrochen war. Auch der südkoreanische Kospi konnte nach einem Vortagsverlust von 8,8 Prozent wieder um drei Prozent zulegen. Der singapurische Straits-Times-Index hingegen sank nach einem Verlust von 4,4 Prozent am Montag leicht. Der Hongkonger Hangseng-Index und der Shanghai Composite Index blieben auf Vortagsniveau.
Auslöser für diese Kehrtwende war laut „Handelsblatt“ die Reaktion des US-Marktes auf die asiatischen Verluste. Obwohl die Aktienverkäufe der US-Anleger den Dow-Jones-Index zum größten Tagesverlust seit zwei Jahren führten, blieben die Einbußen beim Leitindex mit 2,6 Prozent weit hinter denen in Asien zurück. Besonders betroffen waren Aktien aus dem Technologiesektor.
Nikkei holt nach Börsenbeben kräftig auf
Dienstag, 06. August, 06.05 Uhr: An der Aktienbörse in Tokio holt der Nikkei-Index für 225 führende Werte nach dem massiven Kursverlust zum Wochenauftakt wieder auf. Das Kursbarometer verbuchte kurz vor Mittag (Ortszeit) einen kräftigen Aufschlag von 2957,90 Punkten oder 9,4 Prozent beim Zwischenstand von 34.416,32 Zählern.
Am Montag war der Index um mehr als zwölf Prozent eingebrochen, in der Folge kam es auch an Börsenstandorten in anderen Ländern zu dramatischen Kursverlusten. Der zuletzt deutliche Anstieg der Landeswährung Yen hatte die Kurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark belastet. Inzwischen hat sich die Stimmung angesichts einer drauf folgenden Abschwächung des Yen laut Händlern jedoch gebessert.
US-Börsen im Sinkflug: Größter Tagesverlust seit fast zwei Jahren
22.40 Uhr: Die US-Börsen haben am Tag des großen weltweiten Börsencrashs ihren größten Tagesverlust seit fast zwei Jahren verzeichnet.
Die anhaltenden Sorgen über eine drohende Rezession in den USA ließen den marktbreiten S&P 500 um 3,00 Prozent auf 5186,33 Punkte absacken - das war der größte Tagesverlust seit September 2022.
Für den Leitindex Dow Jones Industrial ging es um 2,60 Prozent auf 38.703,27 Punkte bergab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 2,96 Prozent auf 17.895,16 Zähler ein.
Die Konjunkturängste hatten schon zuletzt die zunehmenden Hoffnungen auf eine Zinssenkung im September in den Hintergrund gedrängt. Am Freitag verstärkte ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht die Angst der Investoren, dass die Konjunktur schneller abkühlt als gedacht.
Dax auf Februar-Tief - Jahresgewinn fast weg
18.15 Uhr: Die fortgesetzte Talfahrt an den US-Börsen sowie ein Ausverkauf an der japanischen Börse haben am Montag den deutschen Aktienmarkt weiter unter Druck gesetzt. Zudem bekam der Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) einen nächsten Dämpfer. Die Nervosität der Anleger stieg. Sie sei wieder ähnlich hoch wie zuletzt in der Corona-Krise, hieß es am Markt mit Blick auf die Schwankungsbreite der Kurse.
Letztlich gab der Dax 1,82 Prozent auf 17.339,00 Punkte ab und erholte sich deutlich von seinem Tagestief bei rund 17.025 Punkten. Es bleibt für das deutsche Börsenbarometer aber dennoch der tiefste Stand seit Februar. In den drei Handelstagen seit Anfang August hat der Dax inzwischen etwas mehr als sechs Prozent eingebüßt. Von seinem bisherigen Jahresplus sind aktuell noch 3,5 Prozent übrig.
„Die Panik an den Märkten erscheint unverhältnismäßig“
17.43 Uhr: Nach Ansicht einiger Analysten dürfe man den großen Börsen-Crash am Montag nicht überbewerten. „Die Panik an den Märkten erscheint unverhältnismäßig“, schrieb EY-Chefvolkswirt Gregory Daco am Montag in einer Mitteilung. „Unserer Meinung nach liegt das Kernproblem darin, dass die Fed in ihren Taten und Überlegungen hinterherhinkt, und nicht in einem signifikanten wirtschaftlichen Abschwung.“
Auch weitere Top-Ökonomen schließen sich dieser Meinung an. Sie bezeichnen das Börsenbeben als „klassische Marktpanik“ und halten den derzeitigen Ausverkauf für „übertrieben“.
Die Verkaufswelle an den US-Märkten ist am Montag weiter gerollt. Vor allem an der zuvor gut gelaufenen Technologiebörse Nasdaq setzte sich die Talfahrt zunächst fort. Dann setzte zumindest vorübergehend eine Erholung ein.
„Magnificent Seven“ stürzen besonders ab
16.21 Uhr: Weiterhin besonders stark vom Börsenbeben betroffen sind die großen US-Technologieunternehmen, deren Aktienkurse stark abfielen - auch genannt die „Magnificent Seven“. Das sind Apple##chartIcon, Microsoft##chartIcon, Nvidia##chartIcon, Alphabet##chartIcon, Amazon##chartIcon, Meta##chartIcon und Tesla##chartIcon – diese sieben Aktien verloren gemeinsam über eine Billion Dollar an Marktwert.
Wie „Forbes“ berichtet, mussten Apple und Nvidia die schwersten Verluste hinnehmen: Apple verlor etwa 270 Milliarden Dollar und Nvidia rund 380 Milliarden Dollar.
Fed-Chef Goolsbee: „Werden das Problem beheben“
15.57 Uhr: Austan Goolsbee, der Präsident Federal Reserve Bank (FED) von Chicago sagte am Montag, die Fed werde auf jede „Verschlechterung“ der Wirtschaft reagieren. „Die Aufgabe der Fed ist ganz einfach: Beschäftigung maximieren, Preise stabilisieren und Finanzstabilität wahren“, sagte Goolsbee in einem Interview auf CNBC.
Unter anderem der schwache Arbeitsmarktbericht vom Freitag löste einen Ausverkauf an der Wall Street aus. „Die Aufgabe der Fed besteht nicht darin, rückblickend auf die Zahlen eines Monats zu reagieren“, sagte Goolsbee über den Arbeitsmarktbericht und fügte hinzu: „Sie sehen, dass es die Aufgabe des Marktes ist, zu reagieren, und die Aufgabe der Fed, zu handeln. Und eine dieser Maßnahmen ist mit viel größerer Volatilität verbunden als die andere." Goolsbee betont zudem, dass die FED „das Problem beheben wird“.
Auch der Dow stürzt ab: Minus 2,7 Prozent zum Handelsbeginn
15.35 Uhr: Der weltweite Börsen-Crash macht erwartungsgemäß auch vor den US-Märkten nicht halt. Der Dow Jones stürzte zum Handelsbeginn am Montag ab und startete 2,7 Prozent im Minus. Er notiert nun bei 38.570 Punkten, ein Verlust von mehr als 1000 Punkten. Bereits am Freitag hatte er rund 1,5 Prozent verloren.
Auch die anderen wichtigen US-Börsen verzeichneten zum Start heftige Verluste. Der Nasdaq verlor vier Prozent, der S&P 500 3,2 Prozent.
Kurz vor Start der US-Börse: Futures verzeichnen heftige Verluste
15.12 Uhr: Auch die US-Märkte dürften um 15.30 Uhr mit hohen Einbußen starten. Die US-Börsen verzeichneten am Montag im Vorfeld ihres Handelsstarts um 15.30 Uhr deutscher Zeit drastische Verluste. Die Futures liegen mit rund drei Prozent im Minus. Damit können sich auch die US-Börsen der weltweiten Verlustwelle nicht entziehen, wie CNBC am frühen Montagnachmittag vor Handelsstart in Übersee berichtet.
Die Futures des Dow Jones Industrial##chartIcon fallen demnach um 780 Zähler im Vergleich zum Freitagabend, das ist ein Minus von gut zwei Prozent. Der marktbreitere S&P-500##chartIcon büßt laut CNBC etwa drei Prozent ein. Hier belasten die hohen Abschläge der Tech-Aktien besonders.
Bitcoin beschleunigt Talfahrt - Kurs unter 52.000 Dollar
13.50 Uhr: Der Bitcoin hat seinen schwersten Kurseinbruch seit mehr als zwei Jahren erlebt. Der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung sackte am Montag auf der Handelsplattform Bitstamp zwischenzeitlich sogar unter die Schwelle von 50.000 US-Dollar und erreichte den tiefsten Stand seit Februar. Danach erholte sich die Digitalwährung wieder leicht auf knapp 52.000 Dollar. Seit Freitagabend hat der Bitcoin etwa 10.000 Dollar an Wert verloren. Einen vergleichbar starken Kurseinbruch hatte es zuletzt im Juni 2022 gegeben. Die zweitwichtigste Kryptowährung Ether wurde ebenfalls hart getroffen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Bitcoin kräftig nachgegeben. Analyst Timo Emden von Emden-Research sprach von einem „Cocktail der Unsicherheit“, der den Bitcoin derzeit belastet. „Insbesondere die neu entfachten Rezessionsängste in den USA erwischen Anleger auf dem falschen Fuß“, sagte Emden. Zuletzt hatte es in den USA mehrfach enttäuschende Konjunkturdaten gegeben. Vor allem löste ein unerwartet schwacher Arbeitsmarktbericht der US-Regierung Sorgen aus. Im Juli war die Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft der Welt auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren gestiegen.
Wirtschaftsexperte Fuest: Warum die Märkte jetzt einen Realitätsschock erleben
13.40 Uhr: Die Finanzmärkte sind derzeit von großer Unsicherheit geprägt, und die Kurse sind weltweit eingebrochen. Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, erklärt im „Handelsblatt“, dass Korrekturen nach einer positiven Entwicklung an den Aktienbörsen unvermeidlich seien. Letztlich können sie stabilisierend wirken. „Das allein würde ich noch nicht als Indiz für eine heraufziehende größere Krise sehen“, sagt Fuest dem „Handelsblatt“.
Ein wesentlicher Grund für die aktuellen Einbrüche seien enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA. Die US-Wirtschaft habe die Phase der Zinserhöhungen bislang ohne größeren Dämpfer überstanden, was eine untypische Entwicklung sei. „Jetzt erleben die Börsen einen Realitätsschock und stellen fest, dass die Zinserhöhungen doch Wirkungen erzielen“, so Fuest. Dies erinnere daran, dass die Bekämpfung der Inflation immer eine Gratwanderung sei. Eine zu restriktive Geldpolitik könne die Wirtschaft in eine Rezession führen. Derzeit sehe man jedoch nur eine Abkühlung der US-Konjunktur, was eigentlich das Ziel der US-Notenbank Fed gewesen sei. „Jetzt ist der Weg für eine Zinswende frei“, erklärt Fuest weiter.
Europa befinde sich in einer schlechteren Lage als die USA, betonte Fuest. Die Unsicherheit durch den Ukrainekrieg und das Risiko einer bröckelnden Unterstützung durch die USA würden die Situation zusätzlich verschärfen. Europa sei stärker als die USA und China vom Außenhandel abhängig und leide unter dem verstärkten weltweiten Protektionismus. „Hinzu kommen hausgemachte Probleme wie die Strangulierung der Wirtschaft durch Bürokratie und hohe Steuern sowie ein wachsender technologischer Rückstand“, erläuterte Fuest.
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