Börsen-Spezialist Lars Erichsen - Immobilien-ETFs: So investieren Sie breit und flexibel

Immobilien gelten als verlässlicher Schutz gegen Inflation und Unsicherheit an den Finanzmärkten. Börsen-Spezialist Lars Erichsen zeigt, wie Sie mit Immobilien-ETFs einfach und breit diversifiziert in Immobilien investieren können.

Immobilien zählen zu den Sachwerten und schützen Ihr Vermögen effektiv gegen Geldentwertung, Turbulenzen an den Finanzmärkten und die wachsenden Unsicherheiten in der Weltwirtschaft.

REITs: Einfach und flexibel in Immobilien investieren

Börsennotierte Immobiliengesellschaften bieten eine hervorragende Möglichkeit, indirekt, aber dennoch flexibel und breit diversifiziert in Immobilien zu investieren. Ein großer Vorteil dabei: Sie schütten meist regelmäßig Dividenden aus.

Besonders beliebt sind die sogenannten REITs (Real Estate Investment Trusts). Diese Gesellschaften dürfen ihr Geld ausschließlich durch Vermietung und Veräußerungsgewinne von Immobilien verdienen und sind in vielen Ländern von Ertragssteuern befreit. Im Gegenzug müssen sie in der Regel 90 Prozent der Gewinne an die Aktionäre ausschütten.

Trotz der regelmäßigen Dividendenzahlungen sind REITs kein risikoloses Investment. Wie bei anderen Aktien können auch ihre Kurse stark schwanken. Der Wert hängt von der Entwicklung der Immobilien und der Höhe der Mietzahlungen ab. Eine genaue Analyse des Immobilienportfolios eines REITs ist daher wichtig, erfordert jedoch viel Know-how.

Streuung ist auch bei Investments in REITs essenziell, denn selten geraten alle Immobilienklassen wie Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien oder Hotels gleichzeitig unter Druck. Eine einfache Möglichkeit, breit zu diversifizieren, bieten ETFs, die auf REITs und Immobiliengesellschaften spezialisiert sind und in viele Aktien investieren. Diese ETFs richten ihren Fokus nicht ausschließlich auf REITs, um das Anlagespektrum nicht zu sehr einzuschränken.

US-Immobilienaktien dominieren den Markt

Der US-Immobilienmarkt ist der größte und liquideste weltweit, was sich auch in der Zusammensetzung vieler Immobilien-ETFs widerspiegelt. Beispielsweise dominieren bei einigen ETFs US-Unternehmen mit einem Anteil von 70 Prozent.

In den letzten Jahren erzielten Investments in US-Immobilienaktien deutlich höhere Renditen als entsprechende Investments in anderen Regionen. Wer regional stärker diversifizieren und den US-Anteil verringern möchte, sollte einen zusätzlichen ETF mit regionalem Schwerpunkt, etwa auf Europa oder Asien, in Betracht ziehen.

Mein Fazit

Investitionen in Immobilien-ETFs bieten eine einfache und flexible Möglichkeit, vom Immobilienmarkt zu profitieren. Trotz der Dominanz des US-Marktes ist im Sinne einer breiteren Diversifizierung eine Ergänzung des Portfolios durch ETFs mit regionalem Schwerpunkt sinnvoll.

So können Anleger von den unterschiedlichen Entwicklungen der regionalen Immobilienmärkte profitieren und ihr Risiko besser streuen. In den letzten Jahren erzielten Investments in US-Immobilienaktien deutlich höhere Renditen als entsprechende Investments in anderen Regionen.

Immobilien-ETFs mit Schwerpunkt auf Europa oder Asien brachten dagegen auf Sicht der letzten 3 oder 5 Jahre Verluste. Das muss aber nicht so bleiben. Wer regional etwas stärker diversifizieren und den US-Anteil verringern möchte, der kommt als Ergänzung zu einem global ausgerichteten ETF um einen zusätzlichen ETF mit regionalem Schwerpunkt nicht herum.