Bühne: Das Hans Otto Theater wird weiblicher

Kommt vom Rheinischen Landestheater Neuss nach Potsdam: Bettina Jahnke

Das Hans Otto Theater wird weiblicher, auch wenn demnächst erst mal der Namensgeber im Mittelpunkt einer Werbekampagne steht. Das neue Leitungspersonal hat zu Hans Otto auch eine "persönliche Beziehung", wie die künftige Intendantin Bettina Jahnke bei der Vorstellung ihrer ersten Potsdamer Saison am Mittwoch auf der Spielplan-Pressekonferenz sagte: Sowohl sie als auch ihre Chefdramaturgin Bettina Jantzen haben in Leipzig an der Theaterhochschule studiert, die damals noch den Namen des Schauspielers trug. Hans Otto wurde als Kommunist und Widerstandskämpfer von den Nazis ermordet und von Klaus Mann in seinem "Mephisto"-Roman verewigt. Im Gegensatz zum Potsdamer Theater aber büßte die Leipziger Ausbildungsstätte ihren Namen nach der Wende ein.

Das Verhältnis der Regisseurinnen zu ihren männlichen Kollegen hat Bettina Jahnke gesteigert. Und anders als an vielen anderen Häusern arbeiten Frauen verstärkt auch am Großen Haus und nicht überwiegend an den kleineren Spielstätten. Das ist im noch patriarchisch geprägten deutschen Stadttheaterbetrieb schon mal eine Ansage. Die natürlich auch künstlerisch funktionieren muss. Unter dem Spielzeitmotto "Haltung" präsentiert die neue Intendantin – übrigens nach Ilse Rodenberg (1951-1957) die zweite in der Geschichte des Hauses – ab dem 22. September ­insgesamt 23 Premieren.

"In Zeiten des abnehmenden Lichts" zum Auftakt

Programmatisch und ästhetisch deckt sie damit ein breites Spektrum ab. Und mit dem von ihr selbst inszenierten Auftakt – "In Z...

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