Bürgermeister in Venezuela schmäht Wandbild von autistischen Kindern - Festnahme
In Venezuela ist ein Bürgermeister festgenommen worden, weil er ein von autistischen Kindern gemaltes Wandbild als "entsetzlich" geschmäht hatte. Ernesto Paraqueima, Bürgermeister der östlichen Stadt El Tigre, wurde am Donnerstag wegen "Förderung von und Anstachelung" zum Hass abgeführt, wie Generalstaatsanwalt Tarek William Saab in einer Erklärung mitteilte. Dem Kommunalpolitiker wird außerdem vorgeworfen, gegen Kinderschutzregeln und Anti-Diskriminierungsgesetze verstoßen zu haben.
Paraqueima hatte sich über ein Bild in seiner Stadt echauffiert, das autistische Kinder auf eine Mauer gemalt hatten. Es handelt sich um eine Berglandschaft vor blauem Himmel mit einem Regenbogen und Tauben.
"Wer hat das gemalt? Wer hat dieses entsetzliche Ding gemalt?", fragte der Bürgermeister in einem Audio-Mitschnitt, der sich schnell in Online-Netzwerken verbreitete. "Mir wurde gesagt, es waren diese Leute von den Asperger-Kindern. Wer hat das gemalt? Die Kinder? Womit haben sie es gemalt? Mit ihren Füßen? Was für ein schreckliches, furchtbares Teil." Die Äußerungen sorgten bei Internet-Nutzern für einen Aufschrei.
Paraqueima hatte sich später verteidigt, einige Teile seiner Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. "Ich wollte nie Kinder mit besonderen Voraussetzungen beleidigen", versicherte er. "Ich habe immer gesagt, dass das super kluge Leute sind."
Ein Parlamentsausschuss, dessen Mitglieder mehrheitlich Unterstützer von Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro sind, traf sich in der Angelegenheit mit Generalstaatsanwalt Saab und forderte diesen auf, Paraqueima festzunehmen und gegen ihn zu ermitteln. Paraqueima hatte in der Vergangenheit bereits mit abfälligen Äußerungen über Frauen und Indigene für Kontroversen gesorgt.
yb/ju