Backpacker albern mit hochgiftigem Kraken herum

Ein Blaugeringelter Kraken: Insgesamt gibt es vier verschiedene Arten der Gattung. Doch sie alle sind giftig. Das wussten die drei Backpacker nicht, als sie mit dem Tier herumspielten. Foto: Symbolbild / gettyimages / Richard Merritt FRPS
Ein Blaugeringelter Kraken: Insgesamt gibt es vier verschiedene Arten der Gattung. Doch sie alle sind giftig. Das wussten die drei Backpacker nicht, als sie mit dem Tier herumspielten. Foto: Symbolbild / gettyimages / Richard Merritt FRPS

Drei Backpacker haben mehr Glück als Verstand: Für ein Foto wollen sie mit einem gerade geangelten Oktopus auf dem Unterarm posieren. Sie wissen nicht, dass das hochgiftig ist.

Alles für den perfekten Urlaubs-Schnappschuss: Drei Backpacker haben die Social-Media-Öffentlichkeit gegen sich aufgebracht, weil sie – ohne es zu ahnen – im australischen Queensland mit einem giftigen Oktopus herumalberten. Von der fragwürdigen Aktion haben sie am vergangenen Freitag Bilder und ein Video auf Facebook veröffentlicht.

Mehr Glück als Verstand

In dem 30-sekündigen Video ist zu sehen, wie Johnpaul Lennnon und Ross Saunders, beide aus dem britischen Exeter, gemeinsam mit einer nicht namentlich genannten Bekanntschaft aus Deutschland, entweder einen „Kleinen Blaugeringelten Kraken“ oder einen „Blaugestreiften Kraken“ am Angelhaken haben. Beide Tiere sind so giftig, dass bereits ein einzelner Biss zum Tod führen kann. Das Nervengift, das die Kraken freisetzen, führt ohne Gegenmaßnahmen wie Beatmung laut Spektrum der Wissenschaftinnerhalb kürzester Zeit zu Atemstillstand.

Im Licht eines Smartphones jedenfalls, es ist wohl schon spät, wollen die drei das Tier auf den Unterarm Lennons setzen. Um ein gutes Urlaubsfoto zu schießen. Dabei lachen sie laut, einer sagt: „Mach nicht so ein Drama!“, als Lennon wiederholt seinen Arm wegzieht. Schließlich hält er still und der Kraken ruht kurz auf seinem Arm.

„Viel Glück beim nächsten Mal, Darwin“

Bald darauf ging das Video viral, mit mittlerweile knapp 50.000 Klicks. Dadurch wurden auch die klassischen Medien auf die Aktion aufmerksam – wenig später führte das australische Nachrichtenportal „7News“ ein Interview mit den beiden Briten. Darin sagte Saunders, dass sie zu keinem Zeitpunkt gewusst hätten, um was für ein Tier es sich handelte. Und dass sie Australien bereits seit Monaten bereisen würden und dabei zahlreiche Bilder in der Wildnis aufgenommen hätten. Der Oktopus als Fotomotiv – das klang in dem Moment einfach nach einer witzigen Idee.

In einem zweiten Facebook-Beitrag vom Montag erklärte Saunders das Geschehene dann aus seiner Sicht: „Zuerst lachten wir, als wir herausfanden, wie giftig das Tier war. Es hat anscheinend ausreichend Gift, um 26 Menschen zu töten. Aber dann wurde uns bewusst, dass die Sache auch ganz anders hätte ausgehen können. Zum Glück ist niemand verletzt worden und wir können heute darüber lachen, dass wir dem Tod von der Schippe gesprungen sind. Wir haben gelernt: Fordere besser nicht die australische Wildnis heraus!“

Zahlreiche Facebook-User gehen mit den Backpackern hart ins Gericht. Ein Nutzer etwa schreibt: „Wenn ihr gebissen werdet, seid ihr in wenigen Minuten tot. Unglaublich, wie dämlich Menschen sein können. Wenn man nicht weiß, ob ein Tier gefährlich ist, dann sollte man es mit Vorsicht behandeln.“ Ein anderer schreibt: „Ich kann es nicht fassen, dass du das Tier auf deinen Arm gelegt hast. Wenn es zubeißt, lähmt es dich und du kannst in Minuten nicht mehr atmen.“ Ein dritter schreibt: „Viel Glück beim nächsten Mal, Darwin.“