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Bad Aibling: Fahrdienstleister setzte offenbar Notruf ab

Der diensthabende Fahrdienstleiter im Stellwerk von Bad Aibling hat nach Informationen des Magazins “Der Spiegel" versucht, die aufeinander zurasenden Züge per Notruf noch zu stoppen.

Er habe kurz hintereinander über Sprechfunk zwei Notrufe abgesetzt und dafür ein spezielles Mobilfunknetz der Bahn mit einer Notruffunktion genutzt. Eine Polizeisprecherin sagte auf Anfrage, dazu lägen ihr keine Informationen vor.

Dem “Spiegel" zufolge erreichte der erste Notruf die Lokführer wohl kurz vor dem Zusammenstoß der Regionalzüge am Dienstag zwischen Holzkirchen und Rosenheim.

Der zweite Notrufversuch sei offensichtlich nach der Kollision erfolgt. Einem Sprecher des Eisenbahn-Bundesamtes zufolge wird der Zugfunkverkehr zwischen dem Stellwerk und den Triebwagenführern ausgewertet und ist Bestandteil der Ermittlungen. Die Deutsche Bahn wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht zu dem «Spiegel»-Bericht äußern.

Dritte Blackbox nach Zugunglück in Bad Aibling gefunden

Bei den Aufräumarbeiten in Bad Aibling haben Experten die gesuchte dritte Blackbox in den Trümmern gefunden. Der Fahrtenschreiber zeichnet relevante Informationen während der Fahrt auf und soll dazu beitragen, die Ursache für das Zugunglück mit inzwischen elf Toten herauszufinden.

“Die anderen beiden sind noch bei der Auswertung", sagte eine Polizeisprecherin am Freitag mit Blick auf die zwei bereits sichergestellten Fahrtenschreiber. Am Dienstagmorgen waren auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim zwei Züge ungebremst aufeinander gerast.

Weitere Menschen schweben in Lebensgefahr

Nach der Zugkatastrophe von Bad Aibling schweben weitere Opfer in akuter Lebensgefahr. “Es ist leider so, dass einige in einem kritischen Zustand sind", sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Es stehe zu befürchten, dass nach dem elften Todesopfer vom Vortag noch weitere Menschen den Kampf um ihr Leben verlören.

Am Dienstagmorgen waren auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim zwei Züge ungebremst aufeinander gerast.

Quelle: dpa

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