Bahnstreik: Weselksy droht Bahn mit weiterer "Abstrafung"

GDL-Chef Claus Weselsky will im Bahnstreik nicht einlenken.

Seit 2 Uhr morgens hat auch im Personenverkehr der Bahnstreik begonnen. Die GDL will den längsten Streik in der Geschichte der deutschen Bahn bis Sonntagmorgen um 9 Uhr durchsetzen. Wie GDL-Chef Claus Weselsky in einem Interview mit den "Tagesthemen" indirekt durchblicken ließ, sind nach dem Rekord-Streik auch weitere Ausstände nicht ausgeschlossen.

Weselsky musste sich in den "Tagesthemen" am Montagabend einigen unangenehmen Fragen stellen – Moderatorin Caren Miosga beobachtete gleich zu Beginn, dass sich der Gewerkschafter durch den Bahnstreik gerade zum "meistgehassten Mann der Republik" entwickele. Aus dem Gespräch ging dennoch hervor, dass Weselsky hart bleiben wird. Der Bahnstreik werde wie geplant bis Sonntag um 9 Uhr durchgeführt, so der Gewerkschafter. Käme von der Bahn dann keine Einlenkung, seien auch weitere Maßnahmen nicht ausgeschlossen. "Wenn das Bahn-Management dann unbeeindruckt auf uns zeigt, dann werden die Mitglieder der GDL, die Lokführer und Zugbegleiter, dieses Management auch weiter abstrafen wollen", äußerte sich Weselsky im ARD-Interview.

Bereits früher am Montag hatte Weselsky verkündet, dass sich die GDL nicht auf eine Schlichtung einlassen würde. "Wir werden in keine Schlichtung gehen, weil wir grundgesetzlich geschützte Rechte in keine Schlichtung bringen", zitiert unter anderem "Spiegel" aus dem Statement des GDL-Chefs. Dabei hatte sich sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine Schlichtung ausgesprochen. Eine derartige Maßnahme, deren Voraussetzung das offizielle Scheitern der Tarifverhandlungen ist, kann jedoch nur erfolgen, wenn beide Seiten damit einverstanden sind. Bisher verweigert sich die GDL einer Schlichtung jedoch.

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