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Bankautomaten gesprengt: Kölner Polizei nimmt gesuchte Serientäter fest

Die beiden Beamten sind derzeit dienstunfähig.

In Köln sprengten sie erst Anfang Februar einen Geldautomaten in einer Tankstelle in Rath-Heumar und flüchteten mit Bargeld. Auch die Automaten-Sprengung in Gremberghoven im Juli 2016 soll auf sie zurückgehen. Doch als zwei Mitglieder derselben Bande in der Nacht zu Mittwoch in Hagen erneut ein Gasgemisch in einem Bankautomaten zünden wollten, wurden sie von Beamten eines Spezialeinsatz-Kommandos festgenommen. „Die Schläuche und Gasflaschen standen schon parat“, so Klaus-Stephan Becker, Leiter der Kölner Kriminalpolizei, die den Tätern schon seit Monaten auf den Fersen war. „Sehr reiche Beute gemacht“ Bei dem Zugriff wurde einer der Tatverdächtigen sowie ein SEK-Beamter von einem Diensthund leicht verletzt. Drei weitere Komplizen griff die Polizei kurze Zeit später in einem Parkhaus in Duisburg auf. Der Bande, deren Mitglieder größtenteils aus Marokko stammen und die vom holländischen Utrecht aus agierten, werden insgesamt vier Automaten-Sprengungen in Köln und anderen Städten zugeschrieben. Konkrete Summen nannte Becker nicht, die Täter hätten jedoch „sehr reiche Beute gemacht“. Ermittlungen waren langwierig Becker sprach am Mittwoch von einem „beachtlichen Erfolg“ im Kampf gegen die Szene der Automaten-Sprenger, die seit vergangenem Jahr auch in Köln immer wieder zugeschlagen hat und die immer wieder gerne mit hochmotorisierten Autos der Marke Audi vorfährt. Die Ermittlungen seien langwierig und aufwändig gewesen. Die Polizei präsentierte zudem einige der Gegenstände, die die fünfköpfige Bande nutzte: Sturmhauben, Schläuche zum Einleiten des Gasgemisches, so genannte Krähenfüße zum Zerstören der Reifen an Polizei-Fahrzeugen und einen „Jammer“ – Technik, die die Funk- und Handykommunikation der Beamten stören soll. „Die Täter sind mit langem Atem, exzellenter Logistik und detaillierter Planung vorgegangen“, so Becker. Sie alle hätten bei ihren Raubzügen dieselben Regen-Anzüge getragen, um nicht unterschieden werden zu können. Bande könnte 200 Personen umfassen Das sichergestellte Material fanden die Beamten in fünf Garagen in Köln, Wuppertal, Duisburg, Dormagen und Köln sowie in einer Wohnung in Duisburg. Beschlagnahmt wurden neben 16 Gasflaschen auch zwei Autos, ein kleiner Lkw und zwei Roller. Auch in Gremberghoven waren die Täter mit einem Motorroller angefahren, während die Straßen wegen eines EM-Spiels wie leer gefegt waren. Damals zerbarsten bei der Explosion Fensterscheiben, außer dem Automaten wurde auch ein Kontoauszugs-Drucker zerstört. Unterm Strich seien die Täter im Alter zwischen 24 und 42 Jahren aber behutsam vorgegangen, sagte Becker: „Sie haben genau die Menge Gas verwendet, die reichte, um die Automaten sauber aufzusprengen.“ Nachdem die Polizei bereits Ende vergangenen Jahres in Frechen zwei Männer festnahm, die gerade in Düren einen Automaten gesprengt hatten, ist nun ein weiterer Schlag gegen das organisierte Verbrechen geglückt. Doch die von Holland aus operierende Tätergruppe sei tatsächlich viel größer, so Becker: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Bande 200 Personen umfasst.“ Eine Garantie dafür, dass die Serie der Automaten-Sprengungen nun ein Ende habe, gebe es also nicht. ...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta