Barcode-Shitstorm: Bayerische Firma will Verschwörungstheoretikern gefallen

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Auf so gut wie jedem Produkt, das man im Supermarkt kaufen kann, findet sich ein Barcode. Die schwarzen Striche werden an der Kasse eingescannt und übermitteln so schnell und effizient den Preis – ganz normale Alltagstechnik, mag man denken. Doch Facebook-Nutzer Sascha Adelbar musste erleben, dass es offenbar Menschen gibt, die in den harmlosen Strichcodes eine Bedrohung sehen – und dass manche Firmen darauf hören.

Der Internet-User wunderte sich, dass auf den Bierflaschen der bayerischen Firma Lammsbräu ein waagegerechter Strich durch den Barcode gezogen war. Kurzerhand machte er ein Foto der Flasche und postete es auf der Lammsbräu-Facebookseite, zusammen mit einer kurzen Nachricht: “Hallo Lammsbräu, ich bin ein großer Fan eurer Produkte und was ich schon immer mal fragen wollte: was soll der Querstrich im Barcode? Sowas habe ich bei anderen Produkten bisher noch nicht bemerkt?”

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Mit der Antwort hätte er wohl nicht gerechnet. Denn Lammsbräu offenbarte, dass man mit dem durchgestrichenen Barcode Rücksicht auf Verschwörungstheoretiker nehme. “Manche Menschen haben Sorge, Barcodes könnten Energien bündeln und würden damit die Qualität von Nahrungsmitteln beeinflussen”, schrieb das Unternehmen. “Eine Wirkung, die sich deren Meinung nach durch einen Querstrich im Barcode neutralisieren lässt. Beides ist bisher wissenschaftlich nicht hinreichend belegt, weshalb wir dieser Theorie neutral gegenüberstehen.” Da es für Lammsbräu und die Händler, die das Bier der Marke verkaufen jedoch keinen Unterschied mache, ob der Barcode mit einem Querstrich versehen ist, komme man “diesem speziellen Kundenwunsch” nach.

Diese Entscheidung war nicht für alle Facebook-User, die den Beitrag lasen, nachvollziehbar, “Wie wäre es mit ein wenig grundlegendster naturwissenschaftlicher Bildung und nicht krampfhaft Schwachsinn auf Flaschen drucken, um Eso-Kunden nicht zu verlieren?”, schrieb ein Nutzer. “Ich kann das leider nicht mehr trinken, ich vertrage Querstriche nicht!”, witzelte ein anderer.

Wie die “Welt” berichtet, bietet Lammsbräu nicht nur Bier, sondern auch Mineralwasser mit durchgestrichenem Barcode an. Auf nähere Nachfragen vonseiten der Zeitung wollte sich das Unternehmen jedoch nicht äußern. In Reformhäusern und Biomärkten sind allerdings auch Produkte anderer Marken erhältlich, deren Strichcode durch einen Querbalken “neutralisiert” wurde.

Bild Copyright: Facebook/Sascha Adelbar

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