"Bares für Rares"-Knaller: Hässliche Vase holt mehr als zehnfachen Wunschpreis!

"Albert, du kriegst eine Spitzen-Vase!" Das meinte Horst Lichter definitiv ironisch, als er das grässliche Ding mit den grünen Blättern an den Experten Albert Maier weiterreichte. Allerdings sollte der "Bares für Rares"-Moderator noch sein blaues Wunder erleben.

"Meine Mutter wollte die schon lange loswerden", erklärte Tim Feist, der im Aufrag der Mama angereist war. "Die Vase stammt ursprünglich von der Großtante und wurde immer weiter vererbt."

"Komm, wir können ehrlich sein, wir zwei", hakte der Moderator nach: "Gefällt Dir die Vase?" Der Verkäufer aus Berlin gab es offen zu: "Um Gottes willen! Sie gefällt niemandem aus der Familie."

"Wie kommt Ihr dann drauf, dass das was sein könnte?". Die Frage von Horst Lichter, der das Ding wohl direkt im Müll entsorgt hätte, war durchaus berechtigt. "Weil auf der Rückseite KTK steht", kam als Antwort. Das stand für Kunsttöpferei Tonwerke Kandern - und schon wurde die Vase interessant.

"Im Gegensatz zu den beiden Herren hier bin ich begeistert von dieser Vase", legte Maier ein gutes Wort für die Rarität ein. "Entworfen und designed wurde sie von einem der berühmtesten deutschen Wegbereiter für Keramik, nämlich von Professor Josef Maximilian Laeuger" - und zwar etwa 1897.

Trotzdem rechnete der Verkäufer nicht mit dem großen Geld: "Wenn's 30 Euro sind, dann ist das schon ok." Schließlich hatte die Vase ja eine Macke. "Diese Beschädigung ist eine Preisminderung von 50 Prozent", drückte der Experte nun auch die Erwartungen. Trotzdem: 150 bis 200 Euro waren seiner Meinung nach drin!

"Zweimal braucht er die nicht zu bauen, das kriegt der ja gar nicht verkauft, der Vogel", kommentierte Walter Lehnertz die einmalige Handarbeit des Künstlers. "Die ist grottenhässlich!" Begeisterung hört sich anders an.

"Die Optik - sieht aus wie Kakteen für mich", interpretierte Wolfgang Pauritsch (links) die Löwenzahnblätter völlig falsch. "Ich muss sagen, diese Vase spricht mich überhaupt nicht an", trotzdem bot Fabian Kahl (Mitte) überraschend 100 Euro.

Die Vase war wohl so hässlich, dass sie schon wieder schön war. Anders konnte man sich den Endpreis nicht erklären. Sensationelle 350 Euro zahlte Susanne Steiger am Ende, mehr als das Zehnfache des Wunschpreises! "Die Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters", erklärte Pauritsch die besondere Faszination.

Nicht schön, aber kinderfreundlich war der Pixi Warenträger aus den 90er-Jahren, der für 140 Euro ebenfalls verkauft wurde.

Eine kleine Reiseuhr aus dem Jahr 1898 brachte sogar 550 Euro ein.

Definitiv ungewöhnlich war eine Schiffslogge aus den 50er-Jahren, die für 130 Euro über den Händlertisch ging.

Heiß begehrt waren auch fünf Visitenkartenetuis aus Silber von 1882 bis 1909, die für satte 1.110 Euro den Besitzer wechselten.

Und eine goldene Armspange aus den 50er-Jahren übertraf mit 800 Euro sogar die Expertise.