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"Bares für Rares XXL": Zweideutige Angebote für Felix Neureuthers Ei auf Beinen

Eine "Blechbanane" brachte über 5.000 Euro, für ein Porzellan-Ei auf Beinen bekam Ski-Star Felix Neureuther immerhin eindeutig zweideutige Angebote der Händlerinnen. Sündhaft teurer Höhepunkt der "Bares für Rares XXL"-Ausgabe war allerdings ein "Heiligtum" aus dem Buddhismus.

Auch in Corona-Zeiten lässt sich Horst Lichter das Vergnügen nicht nehmen, im großen Stil auf Schloss Drachenburg zu trödeln. Ohne Publikum und mit viel Abstand lud er am Mittwochabend zur "Bares für Rares XXL"-Abendshow - und kam selber aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Mit am Start waren die vier Experten Dr. Heide Rezepa-Zabel, Albert Maier, Sven Deutschmanek und Detlev Kümmel, die Horst Lichter mit ihrem Fachwissen verblüfften. Für den finanziellen Teil saßen die Händler Walter "Waldi" Lehnertz, Susanne Steiger, Julian Schmitz-Avila, Elisabeth "Lisa" Nüdling, Fabian Kahl und Daniel Meyer im Thronsaal des Schlosses mit gefüllten Geldbeuteln parat.

Neben den üblichen hochpreisigen Schmuck-Trödeleien wie einer viktorianischen Diamant-Brosche für 2.100 Euro und einem Brillant-Ring mit einem 1,34-Karäter für 5.700 Euro stand auch ein für die Prime-Time-Ausgabe obligatorisches Gefährt im Schlossgarten, nämlich eine himmelblaue Victoria "Blechbanane" aus dem Jahr 1961. Für Motor-Freak Horst Lichter war es völlig unverständlich, warum man sowas verkaufen wollte. "Da weckt sich in mir immer dieses: Haben wollen." Haben wollte das Moped aber auch Fabian Kahl, der sich direkt verliebte und auch einen Liebhaberpreis von 5.300 Euro zahlte. "Damit hätte ich jetzt auch nicht gerechnet", war der Händler von sich selbst überrascht. Und es sollten noch mehr unerwartete Dinge geschehen.

Die größten Überraschungen: süß, hochprozentig, kurios

Ein Ölgemälde aus der Zeit um 1880, vermutlich von Johann Sperl, brachte 1.300 Euro ein. Deutlich überraschend war der Verwendungszweck des Rentner-Paares: "Wir wollen einen Tandem-Sprung machen." Außerdem entpuppte sich ein mysteriöses Objekt als Zimmermanns Flachmann aus Zinn. Die Händler kannten sich aus: "Das ist für Schnaps!" Das war ihnen 160 Euro wert, weit mehr als der Wunschpreis von einem Zehner.

"Ein Kunstwerk für sich", war laut Detlev Kümmel die dezente Malerei auf einer Meissener Zuckerdose aus der Zeit um 1890. Die Verkäuferin hoffte auf 150 Euro. Kümmel holte jedoch aus: "Hier sind wir bei einem ganz anderen Preis. Also ich wäre hier so bei 2.300 bis 2.500 Euro." Horst Lichter fiel vom Glauben ab: "Waaas?" Tatsächlich zahlten die Händler einen Preis von 1.850 Euro!

Skistunde inklusive?

Als Promi-Gast brachte Felix Neureuther ein höchst ungewöhnliches Objekt mit. "Ich sehe ein Ei mit zwei Beinen", versuchte Horst Lichter den Sinn hinter der Marmor-Skulptur zu finden. Der Ski-Star erklärte: "Es gibt dazu eine Geschichte ..." Das Gebilde wurde von Künstler Christan Peschke als Preis für die Alpine Ski-WM 2011 in Garmisch entworfen, "Das soll einen Abfahrer darstellen, der in der Hocke ist", veranschaulichte Neureuther die Position.

"Das ist ein Unikat", merkte Albert Maier an - und hatte völlig Recht: Die Veranstalter entschieden sich für den Entwurf eines anderen Künstlers, Neureuther durfte das rasende Ei als Geschenk von Peschke behalten. "Es sollte Minimum 1.000 Euro bringen!", glaubte der Experte. Bei der Summe war sogar der Slalom-Spezialist sprachlos: "Das ist stark!"

"Aha! Ein Ei!", war die erste Reaktion der Händler auf die undefinierbare Figur. Die größten Interessenten waren Susanne Steiger und Walter Lehnertz, die sich um das Renn-Ei schlugen. Lisa Nüdling vermutete: "Ich glaube, die Susi hätte gerne noch eine kleine Skistunde dazu! Und ich würde mich dranhängen!" Susanne Steiger klimperte keck mit den Augen: "Würden Sie für 2.200 Euro mir und Lisa eine Skistunde geben?" Neureuther, verheiratet, hoffte auf Lehnertz: "Waldi, du musst mich retten!" Das tat er auch und löhnte 2.250 Euro.

Der härteste Kampf

Den härtesten Händler-Kampf entfachte eine chinesische Tempelgarnitur. Adriane und Thomas Krippner boten Erbstücke der Mutter an: "Sie hat uns immer gesagt, dass es was Besonderes ist." Das konnte Lichter nur bestätigen: "Hab ich noch nie gesehen!" - "Das alles komplett zu haben, das ist schon eine Rarität", bestätigte Detlev Kümmel. "Das ist ein Heiligtum" aus dem Buddhismus, etwa aus der Zeit um 1850. "Meine Mutti hat 14.000 Euro dafür bezahlt", die wollte die Verkäuferin gerne wiederhaben.

"Diese Dinger sind uralt", kannte sich Daniel Meyer mit fernöstlichen Raritäten aus. "Das reicht aus, um das als historischen Schatz zu betrachten." Er kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: "Sie versüßen mir den Tag! Sowas Wunderschönes habe ich hier ganz lang nicht gesehen!" Seine härteste Konkurrentin war Susanne Steiger, die mit ihrem legendären Kauf eines Reliquienkreuzes bereits gute Erfahrungen gemacht hatte. "Was wäre denn deine Schmerzgrenze?", wollte die Händlerin nach mehreren Minuten Gebote-Ping-Pong wissen. "Das ist egal! Ich will das jetzt haben!", war Meyer im Kaufrausch. Bei 13.000 Euro überließ er allerdings überraschend seiner Gegnerin das Feld. Dennoch: Ein Fall für die teuersten Raritäten, die je bei "Bares für Rares" den Besitzer wechselten.