Bares Geld sparen mit neuen Funktionen: Diese IFA-Trends haben uns besonders begeistert

Selbst Backöfen und Waschmaschinen haben mittlerweile eine Künstliche Intelligenz und Ihre Wärmepumpe sagt bald das Wetter voraus. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin zeigen Tech-Konzerne, was Sie bald kaufen können.

Die Zeiten, in denen sich asiatische Tech-Riesen allherbstlich auf der Berliner IFA mit bombastischen Mega-Fernsehern und immer leistungsstärkeren Smartphones gegenseitig überboten, sind vorbei.

Am Stand von LG wurden die großen Bildschirme dieses Jahr komplett ausgemustert, auch Samsung erwähnt sie im Gegensatz zum Vorjahr in seiner Pressekonferenz gar nicht mehr. Die neuen Tech-Produkte sind kleiner und dafür cleverer geworden. Was mehr als 1800 Aussteller auf der Technik-Messe in der Hauptstadt präsentieren, lässt sich in drei große Trends fassen:

1. Künstliche Intelligenz ist überall

Bei Samsung heißt das Galaxy AI, bei Acer Assist oder AI Solutions.
Bei Samsung heißt das Galaxy AI, bei Acer Assist oder AI Solutions.

Es scheint, als könnten Sie sich bald kaum noch ein Technik-Produkt kaufen, dass nicht irgendeine Form von KI beherrscht. Am verwirrendsten wird das bei Laptops. Hier streiten mit Googles Gemini und Microsofts Copilot+ schon zwei vorinstallierte Lösungen um Ihre Gunst, doch jeder Hersteller setzt noch seine eigenen Lösungen obendrauf.

Bei Samsung heißt das Galaxy AI, bei Acer Assist oder AI Solutions. Was wichtig ist: In den vergangenen Monaten haben sich die Helfer enorm weiterentwickelt und bieten nun wirklich sinnvolle Features.

Sie durchsuchen etwa die Dateien auf Ihrem Computer nach Informationsschnipseln (wo habe ich nochmal Omas Apfelkuchen-Rezept abgespeichert?), filtern bellende Hunde und schreiende Kinder aus Ihren Zoom-Meetings und lassen Sie Windows-Fenster per Augenkontakt (Acer) oder mit Ihrer Stimme (Lenovo) verschieben. Dabei arbeiten alle lokal und schicken keine Daten mehr für ihre Dienste über das Internet, was die Sicherheit erhöht.

Selbst traditionelle KI-Produkte bekommen ein Upgrade

Immer mehr Geräte werden mit KI-Funktionen ausgestattet.
Immer mehr Geräte werden mit KI-Funktionen ausgestattet.

Doch neben Laptops werden auch immer mehr andere Gerätekategorien mit KI-Funktionen ausgestattet. Siemens hatte schon im vergangenen Jahr Backöfen mit Gerichtserkennung präsentiert, die jetzt auf 80 verschiedene Gerichte ausgeweitet wurde.

Der Ofen erkennt über eine Kamera im Inneren, ob Sie gerade eine Pizza oder Kuchenteig hineingeschoben haben und passt Temperatur und Backzeit entsprechend an. Beim deutschen Hersteller und etwa beim südkoreanischen Konkurrenten LG funktioniert das auch mit Wäsche in Waschmaschinen.

Das spart Ihnen hier bares Geld, denn die Geräte dosieren dann sowohl Wasser als auch Waschmittel passend auf die Stoffe und Menge, die Sie hineingelegt haben. Die Wäscheerkennung funktioniert über Gewicht und Volumen der Gegenstände in der Trommel, eine Kamera wird hier nicht eingesetzt.

Selbst traditionelle KI-Produkte wie Sprachassistenten bekommen eine Aufwertung. LG zeigte mit dem AI Home Hub einen selbst-fahrenden Assistenten, auf dessen Display Sie zwei große Manga-Augen anlächeln, die sich in Herzen verwandeln, wenn Sie dem noch namenlosen Assistenten über die Haube streicheln.

Gedacht ist die fahrbare KI für Familie, weswegen sie auch in einer Kinderstimme spricht. Sie lässt sich mit allen Smart-Home-Geräten verbinden und kann diese steuern, Fragen per eingebautem ChatGPT beantworten und Kinderbücher vorlesen, wenn Sie ihr schlicht das Buch-Cover vor die Kamera halten. Noch ist der fahrende Assistent nur ein Prototyp, der frühestens in vier bis fünf Jahren in Deutschland erhältlich sein dürfte.

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2. Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Buzzwords wie "Nachhaltigkeit", "Kreislaufwirtschaft" und "zu x Prozent aus recyceltem Plastik hergestellt" fallen bei den Produktpräsentationen auf der IFA zu Hauf. Der deutsche Hersteller Miele zeigt, wie sich das auf die Spitze treiben lässt. Im Entwicklungslabor des Gütersloher Konzerns wurde ein Staubsauger entwickelt, der komplett modular aufgebaut ist.

Kaputte Teile lassen sich bestenfalls schon vom Kunden mit wenigen Handgriffen austauschen, aber selbst, wenn der Staubsauger sein Lebensende erreicht hat, kann er so sehr einfach von Miele wieder auseinandergebaut und die einzelnen Bauteile recycelt werden.

Noch ist das nur ein Konzept, doch mit seinen anderen Produkten geht Miele bereits in diese Richtung. Statt immer nur Neugeräte anzubieten, verkauft der deutsche Hersteller mittlerweile reparierte Bauteile und ganze Staubsauber, Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte um bis zu 30 Prozent günstiger.

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Waschmaschinen-Hersteller sagen Mikroplastik den Kampf an

Smart-Home-Anbieter versuchen, Geräte stärker untereinander zu vernetzen, damit diese Strom und Energie sparen.
Smart-Home-Anbieter versuchen, Geräte stärker untereinander zu vernetzen, damit diese Strom und Energie sparen.

Recycling von Haushaltsgeräten wird auch anderen Herstellern immer wichtiger. Der hierzulande noch wenig verbreitete chinesische Riese Midea hat bei seinen Kühlschränken dafür gleich zwei Ansätze gewählt.

Erstens sind die Wände und anderen Bauelemente dünner und damit ressourcenschonender gebaut worden. Angenehmer Nebeneffekt ist, dass sich das Volumen des Innenraums dadurch bei gleicher Baugröße stark erhöht. Zudem sind 85 Prozent der Bauteile recycelbar.

Wie im vergangenen Jahr sagen Waschmaschinen-Hersteller auch wieder Mikroplastik, das vor allem beim Waschen produziert wird, den Kampf an – aber nur halbherzig. Zwar gibt es jetzt auch fest eingebaute Filter oder spezielle Waschprogramme in einigen Maschinen, aber Standard ist das immer noch nicht. Und wer fast alle Mikroplastiken aus seiner Wäsche auffangen will, der muss externe Filter extra hinzukaufen und an das Gerät anschließen.

Zudem versuchen besonders Smart-Home-Anbieter, Geräte stärker untereinander zu vernetzen, damit diese Strom und Energie sparen. Die Energie-Speicher von LG und dem deutschen Hersteller tado können dazu etwa schon die Wettervorhersage nutzen.

Wissen Sie, dass morgen ein grauer Regentag ansteht, wird heutiger Solarstrom lieber gespeichert. Bleibt der Himmel morgen blau, wird der heute erzeugte Strom an Ihre Hausgeräte verteilt oder ins Netz eingespeist. Waschmaschinen von Siemens teilen jetzt Trocknern von Siemens mit, wie die letzte Ladung Wäsche gewaschen wurde, damit diese das perfekt abgestimmte Trockenprogramm wählen.

Falls Ihnen Geld zu sparen noch nicht Anreiz genug ist, um energiesparend zu leben, setzt Samsung noch einen obendrauf. Über dein Rewards-Programm, das mit dem konzerneigenen Smart-Home-Hub verknüpft ist, erhalten Sie Prämienpunkte für den Samsung-Shop, wenn Sie bestimmte Energiesparziele erreichen.

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3. Tech-Riesen wagen sich in den Gesundheitssektor

Kleinere Firmen zeigten sehr spezielle Gesundheitsprodukte:
Kleinere Firmen zeigten sehr spezielle Gesundheitsprodukte:

Smartwatches können heute schon viele Vitaldaten erheben, manche genauer und manche ungenauer. In Zeiten alternder Gesellschaften in den finanzstarken Industrieländern ist das Ende der Fahnenstange hier aber lange noch nicht erreicht.

Huawei zeigte dieses Jahr mit der D2 die erste Smartwatch, die den Blutdruck über ein Luftkissen tatsächlich messen kann und dafür sogar eine medizinische Zertifizierung erhalten hat, die ihren Einsatz als Heimmessgerät erlaubt.

Samsung hingegen verkündete den Kauf des französischen Startups Sonio, das eine KI für Ultraschall-Untersuchungen entwickelt hat – hauptsächlich für Untersuchungen Schwangerer. Dass dem südkoreanischen Riesen das eine Erwähnung auf einer Messe für Heimelektronik wichtig war, lässt darauf schließen, dass Samsung die KI auch in seinen smarten Uhren einsetzen möchte, wenngleich unklar ist, wie das genau geschehen soll.

Kleinere Firmen zeigten sehr spezielle Gesundheitsprodukte: Vom chinesischen Hersteller Bebird gibt es eine Mini-Kamera, die sie sich ins Ohr stecken können. Was wenig appetitlich auf dem Smartphone-Bildschirm aussieht, lässt sich mit Aufsätzen kombinieren, über die Sie Ihre Ohren von Schmalz und anderen Unreinheiten befreien können.

Das spanische Startup Vertica zeigte die zweite Version seines Gerätes, mit dem sich erektile Dysfunktion daheim behandeln lässt. Ein deutscher Nutzer erstritt sich zuletzt vor Gericht, dass diese Behandlung von seiner Krankenkasse anerkannt und bezahlt werden musste.

Und nicht nur menschliche Gesundheit steht im Mittelpunkt: LG hat mit Puricare einen Luftreiniger vorgestellt, auf dem eine gepolsterte Sitzschale für Ihre Katze thront. Setzt sich das Tier dort hinein, schaltet sich das Gerät aus, um es nicht zu stören. In den Sitz ist eine Waage eingebaut, die über eine App die Langzeit-Entwicklung Ihrer Katze protokolliert – und so Gewichtsverluste, die Anzeichen für Krankheiten sein können, sofort sichtbar macht.

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