Das Basketball-Finalturnier - ein Vorbild für die Welt?

Nach der Fußball-Bundesliga erhielt auch der Basketball sein Go von der Politik: Von 6. bis 28. Juni können 35 Spiele des BBL-Final-Turniers 2020 um die Deutsche Meisterschaft ausgetragen werden. Das Konzept unterscheidet sich von dem der Fußballer.

Die Sportwelt blickt auf Deutschland - nach dem Start der Fußball-Bundesliga vor wenigen Wochen nun ein weiteres Mal. Unter strengen Hygiene-Regeln beginnt am Samstag, 6. Juni, die BBL-Finalrunde des Basketballer, die in einem Turnier den Deutschen Meister 2020 ausspielen. Das Konzept könnte, wie schon das der Fußballer, Vorbild sein für sportliche Wettbewerbe in aller Welt. Dabei steht fest: "Hundertprozentige Sicherheit" lässt sich auch hier nicht herstellen. Das räumen die Verantwortlichen ein. Jedoch gehe es darum, "ein angesichts der Bedeutung des Basketballs (sozial-gesellschaftspolitisch, wirtschaftlich) sowie der Pandemieentwicklung medizinisch vertretbares Risiko zu gewährleisten".

Nach einem dezentralen Trainingsbetrieb fanden sich die zehn teilnehmenden Mannschaften mit jeweils 22 Personen am Standort München ein, wo eine Gruppenquarantäne in einem Hotel unter strengen Hygiene-Auflagen geschaffen wurde. Teams, Betreuer und Schiedsrichter werden regelmäßig getestet, wobei auch hier, wie bei den Fußballern, sichergestellt wurde, dass keine Laborkapazitäten in Anspruch genommen werden, die für die Bevölkerung benötigt werden. Positive Testergebnisse würden neben einer Meldung an die Gesundheitsbehörden eine "sofortige Isolation der betreffenden Person sowie eine gründlich Kontaktanamnese" nach sich ziehen.

Bloß kein Lagerkoller

Mit diesem Isolationskonzept unterscheidet sich der Basketball von den Fußballern, die nach einer strengen Quarantäne vor dem Start der Liga wieder ins "reale" Leben entlassen wurden - unter Auflagen natürlich. Den Basketballern sind indes für die gesamte Dauer des Turniers bis zum 28. Juni externe Besuche verboten. Sogar Kontakte zum Hotelpersonal sollen weitgehend ausgeschlossen sein. Um den drohenden "Lagerkoller" zu verhindern, existieren Unterhaltungsangebote wie eine Basketball-Wurfmaschine, eine Tischtennisplatte, ein Kicker und ein Golf-Simulator.

Als Spielort wurde der Audi Dome ausgewählt, die Spielstätte des aktuellen Deutschen Meisters FC Bayern München. Zum Gelände, das in vier verschiedene Zonen eingeteilt wird, erhalten nur ausgewählte Personen Zugang, was im Übrigen auch für die Medien gilt. Das TV-Basissignal wird mit etwa 17 Personen produziert, wobei sich ein Teil der Crew in Produktionsmobilen befindet. Neben drei Kameras mit Handsteuerung werden unbemannte Remote-Kameras eingesetzt. Interviews werden in einer festgelegten Zone möglich sein, sodass die übertragenden Sender einen hohen Qualitätsstandard trotz der ungewöhnlichen Bedingungen erfüllen können.

Basketball live

MagentaSport überträgt als TV-Partner der easyCredit BBL von 6. bis 28. Juni live alle 35 Spiele des BBL-Final-Turniers 2020 um die Deutsche Meisterschaft. An den 23 Turniertagen wird MagentaSport rund 90 Stunden Live-Sport zeigen. Zusätzlich zu den zwei Live-Spielen pro Tag ist eine Hintergrund-Berichterstattung geplant. Angekündigt werden "Stimmungsberichte, Highlights, Interviews, News und bunte Storys". Parallel wird auch SPORT1 sechs ausgewählte Spiele im Free-TV zeigen, darunter das zweite und entscheidende Finale. Die Inhalte von MagentaSport stehen über das TV-Angebot MagentaTV sowie auf Magentasport.de im Web sowie über Apps für Tablet, Smartphone, TV Streaming und Smart TVs zur Verfügung.

Die zehn teilnehmenden Teams wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, in denen jeder gegen jeden spielt. Die jeweils besten vier Mannschaften erreichen dann die Play-offs. Sie werden in den Viertel- und Halbfinals sowie den Endspielen jeweils als Hin- und Rückspiel ausgetragen. Nachdem manche Spieler aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht anreisen konnten, erhielten die Teams die Möglichkeit jeweils zwei Akteure nachzuverpflichten.

Als Favoriten gelten der FC Bayern München, Alba Berlin und die EWE Baskets Oldenburg. Weiterhin mit dabei sind die Mannschaften auf Ludwigsburg, Crailsheim, Vechta, Göttingen, Bamberg, Ulm und Frankfurt. Eröffnet wird das Turnier am Samstag, 6. Juni, um 16.30 Uhr, mit der Partie Göttingen gegen Crailsheim. Um 20.30 Uhr treffen die Bayern auf das Team aus Ulm. Die beiden Finalspiele finden am Freitag, 26. Juni, 20.30 Uhr, und am Sonntag, 28. Juni, 15.00 Uhr statt.