5 wichtige Punkte für Glasfaser: Wer das nicht beachtet, zahlt drauf
Deutschland setzt beim Internet-Ausbau voll auf Glasfaser. Viele Haushalte sind derzeit mit der Frage konfrontiert, ob sie auf die Technik setzen sollen. Doch es gibt viele Stolperfallen: Vor allem 5 Fehler sollten Sie vermeiden.
Nicht nur über Glasfaser gibt es schnelles Internet, aber es ist die zukunftssicherste Technik. Bei VDSL, das für viele Haushalte momentan reicht, hängt die mögliche Geschwindigkeit von der Leitungslänge ab, beim Kabel teilen Sie sich den Speed mit anderen geschalteten Haushalten. Zu Stoßzeiten kann die Geschwindigkeit merklich sinken.
Auch die Alternativen haben ihre Berechtigung und man muss die eigene Situation individuell beurteilen, Glasfaser wird aber auf breiter Front in Deutschland ausgebaut. Für viele Haushalte stellt sich also früher oder später die Frage, ob sie auf den Glasfaser-Zug aufspringen sollen oder nicht.
Die Besonderheit: Kupfer- und Kabelanschlüsse sind in vielen Bestandshäusern verbaut, für Glasfaser braucht man eine neue Leitung ins Haus, sprich, es sind Bauarbeiten nötig. Vor allem 5 Fehler sollten Sie rund um Glasfaser vermeiden, um nicht in Probleme zu laufen.
Zum CHIP DSL Speedtest
CHIP DSL Speedtest 07/23
Unser kostenloser Internet Speedtest prüft schnell und zuverlässig Ihre Up- und Download-Geschwindigkeiten. zum Download
Fehler 1: Erstausbau verschlafen
Wenn die Leitung gelegt, der Anschluss geschaltet und der Router installiert ist, ist Glasfaser eine feine Sache. Doch bis es so weit ist, kann man als Kunde schon mal sein blaues Wunder erleben.
Aktuelles Beispiel: Viele regionale Anbieter, etwa Stadtwerke, sind lokal am Glasfaserausbau beteiligt. Doch das hält große Player wie die Telekom nicht ab, zusätzliche Glasfaser-Leitungen zu verlegen. Es kann also gut sein, dass ein lokaler Versorger mit einem Glasfaser-Angebot vor Ihrer Tür steht, nur damit ein paar Wochen später die Telekom auch ein Angebot unterbreitet.
Der genaue Ablauf vor Ort unterscheidet sich von Fall zu Fall. Es kann sein, dass Gemeinden auf eigene Faust Glasfaser bauen, aber oft erfolgt erst eine Abfrage, wer überhaupt interessiert ist. Schon in dieser frühen Phase kann man Glasfaser-Vorverträge abschließen, obwohl noch gar nicht sicher ist, ob tatsächlich ausgebaut wird.
Oft wird erst ab einer bestimmten Zahl von Vorverträgen, gängig sind 30 bis 40 Prozent, der Ausbau gestartet. Sind also nicht genügend Interessenten vorhanden, kann es sein, dass der Glasfaserausbau in einem Gebiet verschoben wird.
Wichtig: Glasfaser ist eine zukunftsfähige Technik für schnelles Internet, Sie sollten sich am Erstausbau beteiligen, denn dann sind die Verlegearbeiten günstiger. Wenn Sie den Erstausbau verschlafen und sich erst später für Glasfaser entscheiden, sind die Kosten in der Regel wesentlich höher.
Zur Web-App: Breitband-Monitor
Breitband-Monitor Karte
Die "Breitband-Monitor Karte" veranschaulicht die aktuelle Mobilfunkabdeckung in allen Dörfern, Städten aber auch unbewohnten Gegenden Deutschlands
CHIP Bewertung: Gut zum Download
Fehler 2: Vorschnell Vertrag unterschreiben
Doch bleiben Sie trotzdem entspannt beim Thema Glasfaser, Sie müssen die Entscheidung nicht in einer Sekunde treffen. Lassen Sie sich nicht von Haustürvertretern drängen oder mit unhaltbaren Versprechungen ködern.
Wenn es verschiedene Angebote gibt, sehen Sie sich die Details an und vergleichen Sie die Preise. Glasfaser im Haus ist ein Familienthema, möglicherweise braucht man aktuelle die Technik nicht unbedingt, aber wenn das Haus an die Kinder vererbt wird, ist zukunftssicheres Internet eine wichtige Sache.
Sprechen Sie mit Nachbarn, die auch über den Glasfaserausbau nachdenken und diskutieren Sie die beste Strategie. Oft erfolgt der Ausbau nach Straßenzügen oder Stadtteilen. Möglicherweise gibt es jemanden, der den Ausbau bereits hinter sich hat und Fragen beantworten kann.
Wichtig ist aber: Setzen Sie nicht vorschnell Ihre Unterschrift unter einen Glasfaser-Vertrag. Prüfen Sie vor Vertragsschluss auch was passiert, wenn nicht ausgebaut werden sollte, zum Beispiel, wenn sich nicht genügend Interessanten finden. Wird dann der Vertrag automatisch storniert?
Fehler 3: Überteuerte Tarife buchen
Wenn die Leitung liegt und der Anschluss geschaltet ist, gibt es wenig Gründe, noch bei DSL oder anderen Techniken zu bleiben. Doch das Glasfaser-Internet gilt als teuer, was die monatlichen Kosten angeht.
Das stimmt auch, zumindest wenn man sich die schnellsten Ausbaustufen ansieht. Hier sollten Sie kritisch hinterfragen, ob es schon ein GBit-Anschluss sein muss oder ob Sie auch mit weniger auskommen.
Beispiel Telekom: Der GBit-Tarif kostet derzeit rund 70 Euro pro Monat, für die ersten Monate steigen Neukunden mit 20 Euro pro Monat ein, danach werden beispielsweise für 300 MBit/s rund 50 Euro im Monat fällig. Vergessen Sie nicht: dafür gibt es auch 150 MBit/s im Upload.
Meist ist es auch kein Problem, in einen schnelleren Tarif zu wechseln. Sie können sich die Situation also immer ansehen und nach Ihrem Bedarf entscheiden. Eine wichtige Sache ist auch, dass man beim Ausbau spart, wenn man gleich einen Glasfaser-Tarif bucht. Die Telekom wirbt derzeit mit 800 Euro, die der Ausbau günstiger ist, wenn man gleich umsteigt.
Unser Tipp: Suchen Sie sich den passenden Glasfaser-Tarif, Sie müssen nicht unbedingt die schnellste Ausbaustufe nehmen. Wie bei Handy-Tarifen sind auch Glasfaser-Tarife recht unübersichtlich gestaltet. Rechnen Sie verschiedene Beispiele durch und berücksichtigen Sie auch Prämien und andere Vergünstigungen beim Vergleich.
Hier geht es zu unserem Internettarif Vergleichsrechner
Fehler 4: Alten Vertrag selbst kündigen
Wenn Glasfaser kommt, brauchen Sie den alten DSL-Vertrag nicht mehr. Das ist logisch, schließlich wollen Sie auch nicht doppelt zahlen. Aber hier liegt das Problem im Detail. Denn nur weil Sie jetzt Glasfaser haben, gibt es kein Sonderkündigungsrecht beim bestehenden Anbieter.
Damit Sie nicht ohne Internet dastehen, sollten Sie bestehende Verträge nicht selbst kündigen. Lassen Sie das den neuen Anbieter machen. Bei Neuverträgen gibt es meist eine Vertragsbindung für 24 Monate, danach läuft der Vertrag automatisch weiter, lässt sich aber zum Monatsende kündigen.
Es ist daher ratsam, wenn der Umstieg auf Glasfaser ansteht, dass Sie nicht vorher noch beim alten Anbieter einen Neuvertrag abschließen. Dann wird die Laufzeit nämlich wieder auf zwei Jahre gesetzt.
Fehler 5: Router nicht frei wählen
Wenn Sie Ihren DSL- oder Kabel-Anschluss selbst eingerichtet haben, kriegen Sie das sicher auch mit Glasfaser hin. Ein paar Besonderheiten gibt es aber zu beachten. Es kommt vor, dass Glasfaser-Anbieter keinen GF-TA (Glasfaser-Teilnehmeranschluss) legen.
Stattdessen wird dann oft ein Glasfaser-Modem (Optical Network Termination, ONT) fest an einem proprietären Anschluss installiert. Das verstößt aber gegen das Telekommunikationsgesetz. Auch bei Glasfaser gilt die Router-Freiheit.
Gibt es ein Modem vom Anbieter mit, wird das an den GF-TA angeschlossen. Per Netzwerkkabel vom Modem geht es zum WAN-Anschluss des Routers weiter. Wie auch bei DSL verteilen Sie so den Internet-Zugang auf Ihre Geräte.
Was auch möglich ist: Anbieter wie AVM haben spezielle FritzBoxen mit eingebautem Glasfaser-Modem am Start. Damit sparen Sie sich ein Gerät und klemmen die FritzBox direkt an den Glasfaser-Anschluss.
AVM rechnet außerdem vor, dass ihre Kombigeräte im Vergleich zu getrennten Modem-Router-Kombis bis zu 40 Prozent Strom sparen. In diesem Fall wird die FritzBox direkt mit der Glasfaser-Leitung verbunden.
Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.