Werbung

"Wir befürchten einen Kollaps der Krankenhäuser": Leopoldina-Expertin schlägt Corona-Alarm

Prof. Jutta Gärtner von der Akademie Leopoldina ist sich im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie sicher: "Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen." (Bild: ZDF)
Prof. Jutta Gärtner von der Akademie Leopoldina ist sich im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie sicher: "Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen." (Bild: ZDF)

Hilft nur noch ein Lockdown, um die vierte Welle der Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen? Prof. Jutta Gärtner von der Akademie Leopoldina hat im ZDF-Morgenmagazin sofortige Kontaktbeschränkungen gefordert.

Markige Worte gab es am Wochenende in einer Ad-hoc-Stellungnahme der Akademie Leopoldina zu lesen. Von einer "erneuten, verschärften Eskalation der Covid-19-Krise" war dort zu lesen. Eine der Mitverfasserinnen des Schreibens verlieh der Intention nun im ZDF-Morgenmagazin nochmals nachdrücklich Wirkung. "Wir befürchten, dass wir nicht genügend Intensivkapazitäten haben und dass die Krankenhäuser einen Kollaps haben werden, wenn wir so weitermachen", schlug Prof. Jutta Gärtner im Gespräch mit Dunja Hayali Alarm.

Das "exponentielle Ansteigen der Viruslast in der Bevölkerung" müsse rasch gestoppt werden. Deswegen erneuerte Gärtner die Forderungen der Leopoldina: "Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen." Das gelte auch für Geimpfte. Daneben komme es darauf an, die "große Impflücke" möglichst schnell zu schließen. Dazu solle man die Zeit der Kontaktbeschränkungen nutzen, appellierte die Expertin.

Dunja Hayali (Bild) begrüßte am Montag im ZDF-Morgenmagazin die Leopoldina-Expertin Prof. Jutta Gärtner zum Interview. (Bild: ZDF)
Dunja Hayali (Bild) begrüßte am Montag im ZDF-Morgenmagazin die Leopoldina-Expertin Prof. Jutta Gärtner zum Interview. (Bild: ZDF)

"Wir müssen Maßnahmen ergreifen und zwar sofort"

Hayalis Frage nach einer generellen Impfpflicht umschiffte Gärtner. Stattdessen betonte sie, die Leopoldina habe eine "stufenweise Impfpflicht" empfohlen. Kritik an den Ungeimpften schwang dennoch mit: "Es ist ja leider so, dass sich in Deutschland bislang nicht genügend Menschen haben impfen lassen, sodass wir eine Impfquote haben, die das Sars-Virus in Schach halten würde." Dafür sei eine Impfquote von gut über 85 Prozent nötig.

Die Politik müsse nun endlich in die Gänge kommen, so das unmissverständliche Credo Gärtners: "Wir haben diesen Brandbrief geschrieben, weil wir kein Verständnis für das Zögern mehr haben." Die "riesige Viruslast" in der Gesellschaft ließe Infektionszahlen massiv ansteigen und bringe Intensivstationen ans Limit. "Wenn wir die vierte Welle jetzt noch bremsen wollen, dann müssen wir Maßnahmen ergreifen - und zwar sofort", warnte Gärtner energisch.