Nach Beitritt zu „asiatischer Nato“ - Nordkorea übt scharfe Kritik an Deutschland

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht am 2. August 2024 auf einer Pressekonferenz im Camp Humphreys, dem US-Militärhauptquartier in Pyeongtaek, südlich von Seoul.<span class="copyright">ANTHONY WALLACEANTHONY WALLACE/POOL/AFP via Getty Images</span>
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht am 2. August 2024 auf einer Pressekonferenz im Camp Humphreys, dem US-Militärhauptquartier in Pyeongtaek, südlich von Seoul.ANTHONY WALLACEANTHONY WALLACE/POOL/AFP via Getty Images

Weil Deutschland einem von den USA geführten UN-Kommando an der innerkoreanischen Grenze beigetreten ist, äußert Nordkorea schwere Vorwürfe.

Nordkorea wirft Deutschland nach einem Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius vor, durch den Beitritt zu einer von den USA geführten UN-Überwachungstruppe die Spannungen in der Region zu verschärfen. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“.

Deutscher Beitritt zu UN-Kommando als Auslöser

Der eigentliche Auslöser der aktuellen Spannungen war der Beitritt Deutschlands zum von den USA geführten UN-Kommando (UNC) am Freitag. Die Gruppe überwacht laut „Reuters“ die innerkoreanische Grenze und hat sich der Nachrichtenagentur zufolge verpflichtet, Südkorea im Kriegsfall zu verteidigen. Pistorius hatte diesen Schritt bei einem Besuch in Südkorea verkündet.

Ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums kritisierte das UN-Kommando in einem Statement bei der der staatlichen Nachrichtenagentur „KCNA“ und sagte: „Die USA versuchen, die Funktion des U.N.-Kommandos wiederzubeleben, das im letzten Jahrhundert hätte aufgelöst werden sollen. Ihr Ziel ist es, das UN-Kommando in eine zweite, asiatische Version der Nato zu verwandeln."

Baerbock weist Vorwürfe zurück

Laut „Reuters“ warnte das nordkoreanische Außenministerium, dass der Beitritt Deutschlands „zwangsläufig die militärische und politische Situation auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten Region verschärfen“ werde. Zudem betonte es, dass Deutschland „die volle Verantwortung“ für die Folgen tragen müsse.

Außenministerin Annalena Baerbock wies die nordkoreanische Kritik zurück und verteidigte das deutsche Engagement in Korea. „Mit dem Beitritt zum United Nations Command setzen wir ein Zeichen für Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und stärken unser Engagement im Indopazifik“, erklärte sie in einer Pressemitteilung.

Baerbock betonte darin außerdem, dass die „Einhaltung der regelbasierten internationalen Ordnung gerade in schwierigen Zeiten essentiell“ sei, da sie die „Basis für ein friedliches Zusammenleben“ darstelle.