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Beleidigung: Berliner Clan-Chef in Prozess freigesprochen

Berlin. „Halt die Fresse, halt’s Maul!“: Mit diesen Worten soll ein Mann einen anderen Mann beleidigt haben. Na und? Das könnte man einwenden. Denn ein solcher Sprachgebrauch gehört in einer Großstadt zum traurigen Alltag – und die überlasteten Strafverfolgungsbehörden mühen sich normalerweise, derlei Fälle schnell zu den Akten zu legen.

In dem Verfahren, das am Dienstag vor dem Amtsgericht Tiergarten verhandelt wurde, war es anders. Denn zum einen soll sich die Äußerung gegen einen Polizisten gerichtet haben. Vor allem stammte sie nach Aussage dieses Polizisten von einem Mann, der als „Clan-Boss“ tituliert wird: Issa R. Der 55 Jahre alte Libanese ist mehrfach vorbestraft. Vor allem aber gilt er als Oberhaupt einer Familie, dessen Angehörige sich immer wieder wegen schwerster Straftaten verantworten mussten, zuletzt etwa wegen des Raubs einer mehrere Millionen Euro wertvollen Goldmünze aus dem Bode-Museum. Weckte also der bloße Name des Angeklagten den Eifer der Staatsanwaltschaft? Das vermutete zumindest der Verteidiger von Issa R., der Rechtsanwalt Ulrich von Klinggräff.

Und darum ging es: Issa R. war am 10. April vergangenen Jahres mit dreien seiner Söhne unterwegs. Er wollte zum Gericht, wo sich an jenem Tag ein weiterer Sohn verantworten musste. Die Familie war spät dran, und der Audi war auffallend rücksichtslos unterwegs, und zwei Polizisten nahmen die Verfolgung auf. Die Fahrt endete in einer Nebenstraße der Hermannstraße, genauer: in einer Sackgasse. Einer der Polizisten näher...

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