Bemühungen um Normalisierung zwischen Serbien und Kosovo

NB. Please, byline: Ljubiša Ivanović, Euronews Serbia and Kosovë Gjoci, Euronews Albania

Nach dem Treffen des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić, des kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti und Vertretern der EU im mazedonischen Ohrid zur Normalisierung der Beziehungen ist dennoch kein Abkommen unterschrieben worden.

EU-Gesandter Miroslav Lajčak: "Wir als EU-Vermittler hätten gerne gesehen, dass ein Abkommen unterzeichnet wird. Doch Präsident Vucic machte deutlich, dass er nicht bereit sei, dieses Dokument zu unterzeichnen. Er berief sich auf verfassungsrechtliche Einschränkungen. Wir haben mehrere Vorschläge zur Lösung dieses Problems gemacht, aber sie wurden abgelehnt.“

Serbien erkennt den unabhängigen Staat Kosovo nicht an.

Serbischer Präsident Aleksandar Vučić: "Für Serbien ist es rechtlich bindend, wenn ich etwas unterschreibe oder abstempele oder wenn ich dem mündlich zustimme. Niemand kann rechtlich etwas entscheiden, nur der Präsident, und in einigen Fäller der Ministerpräsident oder der Außenminister."

Die Menschen im Kosovo haben nicht viel Hoffnung, dass sich die Haltung der serbischen Regierung ändert. Ein Mann sagt: "Ich habe kein Vertrauen in die Politk. Ich glaube nicht, dass da etwas getan werden kann." Und eine Frau meint: "Die Verhandlungen waren wieder einmal kein Erfolg, da nichts unterzeichnet wurde. Ohne Unterschrift ist das alles wertlos."

Eine Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien in naher Zukunft ist unwahrscheinlich. Gabriel Escobar, der amerikanische Verhandlungsführer, nennt Ende 2023 als neue Frist zur Lösung des Problems.

Alle sechs Westbalkan-Staaten - dazu zählen neben Nordmazedonien noch Albanien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro und das Kosovo - warten teils seit 20 Jahren auf eine EU-Aufnahme.