«Benehmen» als Schulfach?

Vor allem ältere Menschen wünschen sich höflichere Umgangsformen. Foto: Julian Stratenschulte

Drei von vier Deutschen (75 Prozent) sprechen sich in einer aktuellen Umfrage dafür aus, an Schulen ein Unterrichtsfach «Benehmen» pflicht- oder zumindest wahlweise anzubieten.

Eine obligatorische Teilnahme aller Schüler an einem solchen Fach wäre den Bürgern mit 51 Prozent Zustimmung sogar wichtiger als ein Pflichtfach Wirtschaft (48), Gesundheitskunde (42), Suchtprävention (39) oder Computerprogrammierung (35).

Dies ergibt sich aus einer repräsentativen Befragung des Institutes YouGov unter 1330 Bürgern zu Fächern. Am wenigsten Zustimmung als mögliche Schul-Pflichtfächer finden demnach Islamischer Religionsunterricht (2 Prozent), Astronomie (8) und Christlicher Religionsunterricht (12).

Auf ein Pflichtfach «Benehmen» legen nur 33 Prozent der Befragten zwischen 18 und 24 Jahren Wert - mit zunehmendem Alter jedoch immer mehr und schließlich 61 Prozent der Menschen ab 55 Jahren. Als Pflicht- oder Wahlfach die meiste Zustimmung finden Wirtschaft und Computerprogrammierung (insgesamt je 91 Prozent), Gesundheitskunde (89) - und Kunst (86), allerdings ganz überwiegend als Nebenfach. Auch Schönschrift hat noch ihre Anhänger: Für 17 Prozent sollte das ein Pflichtfach sein, für 37 Prozent ein Unterrichts-Wahlfach.