Über 2.000 SARS-Proben aus Pariser Labor verschwunden

Über 2.000 SARS-Proben aus Pariser Labor verschwunden

Schwere Panne im Pariser Pasteur-Institut: 2.349 Proben mit dem Erreger des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms (SARS) sind aus dem Labor verschwunden. Bereits im Januar wurde der Verlust von 29 Behältern beim Abgleich von Inventarlisten bemerkt, wie das Institut jetzt mitteilte.

Niemand in der renommierten Forschungseinrichtung hat eine Ahnung, wo die SARS-Viren hingekommen sein könnten. Eine versehentliche Vernichtung ist ebenso wenig auszuschließen wie ein Diebstahl. Was die Wiederbeschaffung erschwert: Die Behälter mit dem Krankheitserreger sind mit einem Code beschriftet, der nur einem kleinen Kreis von 150 eingeweihten Fachleuten bekannt ist.

SARS-Viren können durchaus gefährlich sein: 2002/2003 kam es zu einer Pandemie der Atemwegsinfektion, der rund 1.000 Menschen erlagen. Von China ausgehend kam es auch in Frankreich zu Todesfällen. Bei den aus dem Pariser Labor verschwundenen Proben soll es sich allerdings nicht um ausgereifte und ansteckende Erreger handeln, heißt es.

Das Pasteur-Institut ist nun um Schadensbegrenzung bemüht, Generaldirektor Christian Bréchot hält allerdings einen böswilligen Akt für höchst unwahrscheinlich. Sicherheitshalber habe man allerdings Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Diebstahls gestellt. Zudem kommen jetzt die Sicherheitsvorkehrungen im Institut auf den Prüfstand. Auch die französische Gesundheitsbehörde nimmt die Affäre zum Anlass, entsprechende Inspektionen anzuordnen.