Bereits seit Jahren in der Kritik - „Riester-Rente ist ein Desaster“: Ein Viertel der Verträge existiert nicht mehr
Die Riester-Rente steht bereits seit Jahren in der Kritik. Eine Analyse des Internetportals „Finanztip“ , die der „Süddeutschen Zeitung“ vorab vorlag , zeigt, wie sehr diese staatlich geförderte Altersvorsorge im Niedergang ist.
Hunderttausende haben in den vergangenen Jahren ihre Verträge gekündigt, viele weitere zahlen nicht mehr in ihre Verträge ein und müssen sich deshalb im Alter auf Riester-Kleinstrenten einstellen. „Die Riester-Rente ist ein Desaster“, sagte Hermann-Josef Tenhagen, der Geschäftsführer von „Finanztip“, der „Süddeutschen Zeitung“. „Obwohl wir dieses Modell mit viel Steuergeld füttern.“
Über 20 Millionen Riester-Verträge exisitieren nicht mehr
„Finanztip“ hatte aktuelle Zahlen zu den Riesterverträgen beim Bundessozialministerium, beim Bundesfinanzministerium sowie bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) abgefragt. Das Ergebnis: 4,6 Millionen Kontrakte, fast ein Viertel der bis Ende 2023 abgeschlossenen 20,1 Millionen Riester-Verträge, existieren nicht mehr. Sie dürften in der Regel gekündigt worden sein, „förderschädlich beendet“, wie das im Amtsdeutsch heißt.
Die Menschen haben diese Verträge aufgelöst, obwohl damit erhebliche Kosten verbunden sind. Für den Fall der Kündigung müssen die Versicherten die erhaltene staatliche Förderung und die Steuervorteile zurückzahlen. Die Kündigung eines Riester-Vertrags kostete Sparer im Schnitt der vergangenen drei Jahre fast 1900 Euro pro Vertrag, das zeigen die Antworten der Ministerien und der DRV auf die Fragen von „Finanztip“, die der „SZ“ vorliegen. Das Internetportal ist Teil der gemeinnützigen Finanztip Stiftung, deren Stiftungszweck die Finanzbildung von Verbrauchern ist.