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"Bericht aus Berlin": Kanzlerin im Schleier sorgt für Skandal

Diese Darstellung von Angela Merkel brachte die Zuschauer auf die Barrikaden.

Skandal in der ARD: Das sonst seriöse Magazin "Bericht aus Berlin" erlaubte sich in den Augen so manch eines Zuschauers in seiner jüngsten Ausgabe einen handfesten Fauxpas. Zu einem Beitrag über die zahlreichen in Deutschland ankommenden Flüchtlinge bildete die Sendung am vergangenen Sonntag Kanzlerin Angela Merkel in einem Tschador ab: Auf der Fotomontage trägt die Politikerin einen strengen, schwarzen Schleier, der ihre Haare gänzlich verhüllt. Doch damit noch nicht genug: Im Hintergrund des Bildes ist zudem der Reichstag zu erkennen – der neben der Deutschlandfahne aber auch ein paar Minarette aufweist.

Besonders pikant an der Kanzlerin im Schleier: Die von "Bericht aus Berlin" gezeigte Grafik geht auf ein Plakat der rechten PEGIDA-Bewegung zurück. Macht die ARD jetzt gemeinsame Sache mit der ausländerfeindlichen Truppe aus Sachsen? So empfand es zumindest eine Reihe von Zuschauern. Auf Twitter und Facebook muss die Redaktion von "Bericht aus Berlin" herbe Kritik für die verschleierte Angela Merkel einstecken. "Macht Lutz Bachmann gerade ein Praktikum bei der ARD?", heißt es in einem der Kommentare. Und Publizist Jakob Augstein fragt bei Twitter einfach nur fassungslos: "Geht's noch?"

Die Redaktion selbst weist jedoch alle Vorwürfe von sich. Man bedauere, dass einige Zuschauer mit der Grafik nicht einverstanden waren oder diese missverstanden hätten, heißt es auf dem Facebook-Profil von "Bericht aus Berlin". "Natürlich war es auch das Ziel, mit dieser Grafik Aufmerksamkeit zu schaffen und zu polarisieren. Wir halten jedoch aufgrund unseres journalistischen Selbstverständnisses diese zugespitzte Darstellungsform für legitim. Jegliche Unterstellung, wir würden islamfeindliche Propaganda betreiben, weisen wir entschieden zurück", stellen die ARD-Mitarbeiter klar.