Bericht: Berliner Arbeitsschützer kontrollierten Facebooks Löschtrupp

Mitarbeiter hatten über verstörende Arbeitsbedingungen geklagt. Nun soll es unangekündigten Besuch gegeben haben.

Mitarbeiter des Berliner Landesamts für Arbeitsschutz (LaGetSi) haben Ende Februar unangemeldet den Betrieb der Bertelsmann-Tochter Arvato geprüft. Das berichtet der "Spiegel". Bei der Kontrolle seien Mitarbeiter befragt und Unterlagen mitgenommen worden.

Arvato ist zuständig für das Löschen von Nutzerbeiträgen bei Facebook. Mitarbeiter hatten sich in Medienberichten zuvor über die Arbeitsbedingungen beklagt. Sie müssen demnach in Akkord verstörende Facebook-Inhalte sichten, die zuvor von anderen Nutzern gemeldet wurden. Eine psychologische Betreuung durch den Arbeitgeber gebe es nicht, hieß es. Mitarbeiter berichteten, dass sie bei ihrer Arbeit regelmäßig mit Gewaltszenen, Kinderpornografie oder Tierquälerei konfrontiert werden würden.

Arvato und Facebook hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. In dem "Spiegel"-Bericht heißt es, die psychologische Betreuung der Facebook-Löschtrupps sei mittlerweile ausgebaut worden. LaGetSi-Leiter Robert Rath sagte dem Magazin, es gebe bislang "keinen Anlass für ordnungsbehördliches Handeln".

Bei Arvato in Berlin sollen mehr als 600 Mitarbeiter beschäftigt sein, um das auszusortieren, was Facebook-Nutzer nicht sehen wollen oder sollen.

Maas droht mit Bußgelder in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro

Zuletzt hatte Bundsjustizminister Heiko Maas (SPD) angekündigt, härter gegen die Betreiber von sozialen Netzwerken vorzugehen, wenn sie nicht unverzüglich gegen offenkundig strafbare Inhalte vorgehen.

Ein Gesetztesentwurf sieht vor, dass Netzwerke wie Faceb...

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