Bericht zu Brandkatastrophe auf Hawaii verweist auf veraltetete Vorschriften und unkoordinierte Reaktion

Das Ausmaß der tödlichen Waldbrände im August 2023 im US-Bundesstaat Hawaii war einem Bericht zufolge das Ergebnis mehrerer und über Jahre hinweg entstandener Faktoren wie veralteter Vorschriften und einer unkoordinierten Reaktion. (JUSTIN SULLIVAN)
Das Ausmaß der tödlichen Waldbrände im August 2023 im US-Bundesstaat Hawaii war einem Bericht zufolge das Ergebnis mehrerer und über Jahre hinweg entstandener Faktoren wie veralteter Vorschriften und einer unkoordinierten Reaktion. (JUSTIN SULLIVAN) (JUSTIN SULLIVAN/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/Getty Images via AFP)

Das Ausmaß der tödlichen Waldbrände im August 2023 im US-Bundesstaat Hawaii war einem Bericht zufolge das Ergebnis mehrerer und über Jahre hinweg entstandener Faktoren wie veralteter Vorschriften und einer unkoordinierten Reaktion. Lokalregierungen, Unternehmen und die Bevölkerungen hätten die Gefahr von Waldbränden nicht ausreichend verstanden und besonders risikoreiche Tage, an denen die Windverhältnisse eine rasche Ausbreitung des Feuers ermöglichten, ignoriert, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten zweiten Teil eines von Hawaiis Generalbundesanwältin beauftragten Bericht.

Dem Bericht zufolge waren die Standards für die Infrastrukur, einschließlich der Planung von Gemeinden, um Jahrzehnte veraltet. Es sei nicht genug darauf geachtet worden, bewohnte Gebiete von brennbarer Vegetation freizuhalten, die Feuer begünstigt. Auch seien die Notfallmaßnahmen nach dem Ausbruch des Brandes unkoordiniert gewesen, führt der Bericht aus.

Die Brände vom August 2023 waren die folgenschwersten in den USA seit mehr als hundert Jahren. Die historische Stadt Lahaina auf Maui brannte fast vollständig nieder. Mehr als 100 Menschen kamen ums Leben.

"Die durch das Lahaina-Feuer verursachte Verwüstung kann nicht mit einer bestimmten Organisation, Person, einer Handlung oder einem Ereignis in Verbindung gebracht werden", sagte Steve Kerber vom unabhängigen Forschungsinstitut für Brandsicherheit, das mit der Untersuchung der Katastrophe beauftragt worden war, am Freitag vor Reportern in Honolulu. "Die Bedingungen, die diese Katastrophe ermöglicht haben, waren Jahre in Vorbereitung".

Es wird angenommen, dass umgestürzte Strommasten am 8. August die Vegetation des Urlaubsidylls Maui in Brand setzten. Die sich schnell ausbreitenden Flammen überraschten die Inselbewohner - einige erfuhren erst von dem Feuer, als sie es mit eigenen Augen sahen.

Deswegen wird den Behörden vorgeworfen, mit der Katastrophe falsch umgegangen zu sein. Tage nach dem Feuer und inmitten heftiger Kritik, dass die Warnsirenen der Insel nicht ausgelöst worden waren, trat die Leitung von Mauis Katastrophenschutzbehörde zurück.

Der Bericht solle keine Schuldzuweisungen vornehmen, sondern die Vorbereitung auf Extremereignisse auf Hawaii insgesamt verbessern, betonte Generalbundesanwältin Anne Lopez. Die mehr als 100 im Bericht genannten Empfehlungen kämen zur rechten Zeit, da die Bedrohung durch Brände zunehme. "Ich denke, das Risiko ist real und es ist eine gegenwärtige Gefahr, und der Klimawandel wird diese Dinge nur noch schlimmer machen", sagte Lopez.

oer/cp