Bericht: Zeuge führte Polizei zu mutmaßlichem Weihnachtsmarkt-Täter

Passanten gedenken der Opfer des Anschlags von Berlin mit Kränzen.
Passanten gedenken der Opfer des Anschlags von Berlin mit Kränzen. (Bild: dpa)

Ein mutmaßlicher Täter des Anschlags auf dem Berliner Breitscheidplatz ist nach einem Medienbericht dank des couragierten Einsatzes eines Augenzeugen festgenommen worden. Der Zeuge sei dem flüchtenden Lastwagenfahrer gefolgt und habe dabei ständig über Handy die Notrufzentrale über die Position des Mannes informiert, sagte Polizeisprecher Winfrid Wenzel laut «Welt/N24».

Nach etwa zwei Kilometern Verfolgungsjagd habe schließlich die Besatzung eines Streifenwagens den Mann an der Siegessäule gestoppt. Mit Hilfe des Zeugen sei möglich gewesen, den Verdächtigen zu fassen, sagte Wenzel. Die Polizei wisse zwar, wer der mutige Zeuge sei, gehe aber davon aus, dass er anonym bleiben wolle.

Wurde der Falsche festgenommen?

Ob der festgenommene Mann den Anschlag tatsächlich verübt hat, ist noch unklar. Die Polizei vermeldet Zweifel daran, dass der 23-Jährige der Täter ist. «Es ist in der Tat unsicher, dass es der Fahrer war», sagte Polizeipräsident Klaus Kandt am Dienstag.

Nach Informationen des RBB-Inforadios stammt der Tatverdächtige aus Pakistan. Er soll dem Sender zufolge am 31. Dezember 2015 in Passau nach Deutschland eingereist sein. Nach dpa-Informationen kam der Mann wohl im Februar als Flüchtling über die Balkanroute nach Deutschland. Er soll mehrere Identitäten genutzt haben.

Der Verdächtige wurde am Dienstagmorgen verhört. Die genaue Identifizierung gestalte sich schwierig, weil er mehrere Namen benutzt haben soll. Der für den Staatsschutz zuständige Generalbundesanwalt in Karlsruhe übernahm die Ermittlungen.

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