Berichte: Israel erwägt freies Geleit für Hamas-Chef bei Geiselfreilassung

Israel hat laut Medienberichten den Entwurf für einen neuen Deal mit der radikalislamischen Hamas ausgearbeitet, der eine Freilassung von Geiseln im Gegenzug zu freiem Geleit für Hamas-Anführer Jahja Sinwar und einem Stopp der Kämpfe vorsieht. (MAHMUD HAMS)
Israel hat laut Medienberichten den Entwurf für einen neuen Deal mit der radikalislamischen Hamas ausgearbeitet, der eine Freilassung von Geiseln im Gegenzug zu freiem Geleit für Hamas-Anführer Jahja Sinwar und einem Stopp der Kämpfe vorsieht. (MAHMUD HAMS) (MAHMUD HAMS/AFP/AFP)

Israel hat Medienberichten zufolge den Entwurf für eine neue Vereinbarung mit der radikalislamischen Hamas ausgearbeitet, der eine Freilassung von Geiseln im Gegenzug zu freiem Geleit für Hamas-Anführer Jahja Sinwar und einem Stopp der Kämpfe vorsieht. Der Vorschlag sehe zudem eine Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischer Haft und die Errichtung eines neuen Regierungssystems im Gazastreifen vor, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender Kan am Donnerstag.

Laut der "Times of Israel" hat der israelische Geiselbeauftragte Gal Hirsch den Vorschlag "den Amerikanern vorgelegt, die ihn an arabische Vertreter weiterleiten sollten".

Bei einer Pressekonferenz wollte sich Israels Regierungssprecher David Mencer am Donnerstag nicht zu den Berichten äußern. Stattdessen erneuerte er Forderungen an die internationale Gemeinschaft, Druck auf die Hamas auszuüben, um eine Vereinbarung zur Geiselfreilassung zu treffen.

Bei einem Großangriff auf Israel hatten Hamas-Kämpfer am 7. Oktober vergangenen Jahres nach israelischen Angaben mindestens 1205 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 97 Geiseln werden nach israelischen Angaben noch immer im Gazastreifen festgehalten, 33 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 41.000 Menschen getötet. Die Vereinten Nationen stufen die Zahlen als verlässlich ein.

gt/kbh