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Berlin vor 100 Jahren : Arbeitskampf und Ausflugsstimmung

Kein Jahrzehnt der Berliner Stadtgeschichte gilt als so verrucht und legendär wie die 1920er-Jahre. Aber wie sah der Alltag der Berlinerinnen und Berliner seinerzeit wirklich aus? Mit dieser Serie werfen wir in loser Folge einen Blick in die zeitgenössischen Tageszeitungen der Reichshauptstadt.

Die Schulen. Die überregionale Nachrichtenlage, vor allem der Aufstand von Arbeitern im Ruhrgebiet, dominiert am Tag nach Karfreitag die ersten Seiten der Zeitungen. Aber auch in Berlin dreht sich die Welt weiter. Die Vossische Zeitung berichtet in der Morgenausgabe unter der Überschrift „Die neue Schulgestaltung“ von einer Tagung des „Bundes Entschiedener Schulreformer“, der in der Weimarer Republik das Bildungs- und Erziehungswesen erneuern wollte: „Frau Dr. Wegschneider, die, wie ein Gerücht behauptet, demnächst in das Berliner Provinzialschulkollegium eintreten wird, äußerte sich über die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Mann und Frau in der neuen Schulerziehung. Der Mann allein als Lehrer sei noch ein Rest aus der Klostervergangenheit der Schule. In keiner Anstalt dürfe künftig nur ein Geschlecht unterrichten; namentlich in den Entwicklungsjahren müssten die Kinder die Möglichkeit haben, sich an Lehrer und Lehrerinnen zu wenden.“

Nahverkehr. Die Berliner Volkszeitung berichtet, in der Redaktion sei Post vom „Deutschen Transportarbeiterverband, Bezirk Groß-Berlin“ eingegangen. Sie zitiert aus dem Schreiben wie folgt: „Zu den schlecht bezahltesten Arbeitern Groß-Berlins gehören zw...

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