Berlin - Athen: Das Vermächtnis Alexanders des Großen

Großdemo in Athen gegen Kompromiss im Mazedonien-Namensstreit

Die Griechen gehen wieder auf die Straße. Hunderttausende überfluteten gestern das Zentrum Athens, mehr als vor zwei Wochen in Thessaloniki. Auch hierzulande demonstrierten am Sonnabend Hunderte Griechen auf dem Opernplatz in Frankfurt, eine ähnliche Demonstration fand am 21. Januar in Stuttgart statt, eine Kundgebung ist für den 11. Februar in München angekündigt.

Anlass für die Demonstrationen ist der Namensstreit zwischen Griechenland und der "Ehemaligen Jugoslawische Republik Mazedonien" (FYROM). Der Streit entstand Anfang der 90-Jahre, als der Zerfall Jugoslawiens Griechenland einen neuen Nachbarn bescherte, der den geschichtsträchtigen Namen "Mazedonien" beanspruchte und territoriale Begehrlichkeiten auf die Region Makedonien inklusive Thessaloniki anmeldete. Die Chance, den Konflikt bei seiner Entstehung zu lösen, wurde verpasst. Eine Zwischenlösung kam Mitte der 90er- Jahre mit dem provisorischen Namen "FYROM".

Die Geister der Vergangenheit weckt jetzt eine neue Initiative des UN-Vermittlers, Matthew Nimetz, Die Nato will im Sommer die Aufnahme von ­FYROM beschließen, was Griechenland wegen der Namensfrage seit 2008 blockiert. Gleiches gilt für den Beitritt in die EU, die die nächste Erweiterungsrunde mit den Ländern Westbalkans plant, um das "schwarze Loch" auf der Landkarte Europas zu schließen.

Militärisch stellt der kleine nördliche Nachbar keine Gefahr für Griechenland dar. Brisant sind eher Fragen des kulturellen Erbes und der Geschichte, die bei der Bildung eines ...

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