Mein Berlin: Was man als Berliner (Frau) wirklich können muss

Jedenfalls nicht erkennen, dass eine Ananas reif ist. Nina Paulsen über Frauenzeitschriften - und die wirklich wichtigen Fähigkeiten.

Berlin. Kürzlich musste ich zum Zahnarzt. Mir war eine Ecke an einem Backenzahn abgebrochen, und seither pikste es dort ganz unangenehm. Zahnärzte stehen bei mir angsttechnisch allerdings auf einer Liste mit Riesenspinnen im Schlafzimmer und der Steuererklärung. Am Tag des Termins hatte ich deshalb schon morgens nach dem Aufstehen ein mulmiges Gefühl im Bauch. Den ganzen Vormittag schlich ich mit weichen Knien durch unseren Kiez, in der Hoffnung, es möge ein Komet auf die Erde niederregnen, der die Zivilisation ins Chaos stürzt – und mir einen triftigen Grund liefert, den Zahnarzt zu umgehen. Aber auf Kometen ist ja leider noch weniger Verlass als auf die Berliner S-Bahn. Wir alle leben noch, leider. Und ich musste mich dem Unvermeidlichen stellen.

Immerhin konnte ich mit den Frauenzeitschriften im Wartezimmer mein Wissen über Promis und Königshäuser auffrischen. So erfuhr ich, wie ernst es Heidi Klum mit ihrem Toyboy ist, und dass Meghan Markle einen guten Start bei den britischen Royals hingelegt hatte. Schön für die beiden. Ein paar Seiten weiter dann stieß ich allerdings auf eine merkwürdige Liste mit der Überschrift: „49 Fähigkeiten, die jede moderne Frau haben sollte“. Hier ein paar Highlights: Geburtstagskarten selber basteln. Immer wissen, was ihr Mann denkt. Den Mann bei Grippe pflegen, dabei mit dem Arzt telefonieren und gleichzeitig die Wohnung putzen. Eine reife Ananas erkennen. Eine Sektflasche öffnen. Den einbeinigen Baum beim Yoga beherrschen. Wenn angebracht, auch mal ...

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