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Berlin: Polizei kämpft gegen Terror – andere Fälle bleiben liegen

Anis Amri steuerte am 19. Dezember einen Laster in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz

Berlin.  Angesichts der gestiegenen Anschlagsgefahr haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin immer mehr Mitarbeiter für die Terrorismusbekämpfung abgestellt. Mitarbeiter und Personalvertreter warnen deswegen nun, dass andere Kriminalitätsbereiche nicht vernachlässigt werden dürften. "Unsere Personalsituation ist ohnehin schon dramatisch", sagte der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, der Berliner Morgenpost. Es sei zwar richtig, im Bereich Terrorismus eine Priorität zu setzen. "Die Mitarbeiter fehlen dann aber dort, wo sie ursprünglich eingesetzt wurden", sagte Jendro.

Staatsanwälte, die gegen Terrorverdächtige ermittelten, könnten sich nicht mehr um Wohnraumeinbrüche oder andere Delikte kümmern, warnte auch die Vereinigung Berliner Staatsanwälte. "Wenn in anderen Bereichen Fälle liegen bleiben, wird sich das schnell bemerkbar machen", sagte Vorsitzender Ralph Knispel.

Zu den Umsetzungen kam es vor allem in Folge des Anschlags vom Breitscheidplatz am 19. Dezember vergangenen Jahres. Laut Polizei wurden seitdem 49 Vollzugsbeamte "aus unterschiedlichen Bereichen für die Bearbeitung von Straftaten im Zusammenhang mit terroristischem Islamismus" umgesetzt. Zuletzt wurden sogar sämtliche Mitarbeiter einer Mordkommission in die Dienststelle für islamistischen Terrorismus abgeordnet.

Ermittlungsgruppe mit dem Namen "Mossul"

Nach Informationen der Berliner Morgenpost sollen die neun Beamten in einer neu gegründeten Ermittlungsgruppe mit dem Namen "Mossul" einem als...

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