Berlin: "Im Sommer sind die Berliner Flüsse am schmutzigsten"

Berlin: "Im Sommer sind die Berliner Flüsse am schmutzigsten"

An einem Sonnabendabend sticht die "Panther Ray" in See: an einem Seitenarm der Havel, im Norden Spandaus. Plastikflaschen und Folien treiben gegen das Ufer. "Noch ein paar Ausbesserungen und wir können ins Wasser", sagt Nadja Berseck (30). Sie streicht die letzten Planken des Floßes mit Öl . Ein paar Freunde stopfen Löcher in der Holzdecke gegen Regen, schrauben aus einer alten Waschtrommel einen Grill zusammen. An diesem Abend wird das Floß per Kran ins Wasser gelassen.

Die Mission lautet: Müll aus Berliner Flüssen sammeln. "In Berlin schwimmen im Sommer viele Abfälle herum", sagt Nadja. Also hat sie vor zwei Jahren mit einem Dutzend Freunden aus Berlin beschlossen, Abfälle einzusammeln. Jeden Sommer ist die Crew zum Müllfischen unterwegs. Abends ab 19 Uhr, wenn die letzten Touristenschiffe ankern, startet das Floß von der Rummelsburger Bucht in Richtung Westen, vorbei an East Side Gallery und Liegewiesen. An den Aktionstagen will sie im Landwehrkanal aufräumen.

Die "Panther Ray" ist so etwas wie ein Mehrweg-Floß. Zusammengebaut ist sie aus Recycling-Materialien. Den Rumpf hat die Gruppe aus gebrauchten Holzkisten geschraubt. Über der Kombüse baumelt eine Lichterkette aus Deo- und Getränkedosen. Gesammelt sind die Materialien unter anderem auf der Mülldeponie. Manches auch in der Spree. Mit Netzen und Keschern holt die Crew jeden Sommer Abfälle aus dem Wasser. Vorn am Bug ist ein Sieb aus verschweißten Einkaufswagen befestigt. Campingstühle, Fahrräder, Möbelstücke haben sie s...

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