Berlin-Steglitz: Matthäuskirche wegen Baufälligkeit gesperrt

In der Evangelischen Matthäusgemeinde in Steglitz ist derzeit alles ein großes Provisorium. Die Kirche muss dringend saniert werden.

Wenn Pfarrerin Rajah Scheepers den Gottesdienst vorbereitet, geht sie nicht in die Kirche sondern in den Gemeindesaal. Dort muss sie zuerst einen Altar aufbauen. Der besteht aus zwei zusammengeschobenen Tischen, auf die sie eine Decke und Blumenschmuck legt. Steht eine Taufe an, nutzt sie eine alte Wahlurne als Sockel, auf die sie die Taufschale stellt. In der Evangelischen Matthäusgemeinde in Steglitz ist derzeit alles ein großes Provisorium. Denn die Kirche sei "Schrott – rundum", sagt die Pfarrerin. Sie musste wegen Baufälligkeit komplett gesperrt werden.

Geahnt hatte es Rajah Scheepers schon und deshalb ein Gutachten zum Zustand der Matthäuskirche an der Schloßstraße 44 in Auftrag gegeben. Das vernichtende Ergebnis: Lampen drohten herabzustürzen, Kabelbrände der veralteten Elektroanlage die Kirche in Brand zu setzen. Die dringende Empfehlung: Kirche schließen und sanieren. Betroffen sind 4000 Gemeindemitglieder – für heutige Verhältnisse eine große Gemeinde mit Angeboten, wie Lesungen, Konzerten, Jugendclub, Kita, Frauengruppe und Wintercafé für Obdachlose.

Das alles wäre weniger dramatisch, wäre nicht in den vergangenen beiden Jahren bereits der Kirchturm für eine Millionen Euro restauriert worden. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren konnten die Kirchenglocken im September 2016 erstmals wieder bei einem Gottesdienst läuten. Jetzt sind sie wieder verstummt. Wenn die Sanierung wie geplant läuft, sollen sie noch in diesem Jahr zum ersten Advent wieder läuten.

Matthäuskirche ers...

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