Im Berliner Bezirk Lichtenberg - Hotel soll Asylunterkunft für 1200 Menschen werden - Bürgermeister „richtig sauer“

City Hotel Berlin East, künftige Unterkunft für Flüchtlinge<span class="copyright">picture alliance / Schoening</span>
City Hotel Berlin East, künftige Unterkunft für Flüchtlingepicture alliance / Schoening

In Lichtenberg sollen drei Hochhäuser des ehemaligen Hotels Berlin City East bald bis zu 1200 geflüchtete Menschen beherbergen. Bei einer Informationsveranstaltung am Mittwochabend gibt es massiven Widerstand gegen die Pläne.

Im ehemaligen Hotel Berlin City East in Berlin-Lichtenberg sollen ab dem kommenden Sommer bis zu 1200 Geflüchtete unterkommen. Diese Maßnahme soll das überfüllte Ankunftszentrum am ehemaligen Flughafen Tegel entlasten. Bereits im November sollen die ersten 740 Migranten in der Landsberger Allee einziehen.

Bei einer Informationsveranstaltung, die vom CDU-Abgeordneten Dennis Haustein organisiert wurde, stießen die Pläne auf massive Kritik. Der Veranstaltungsraum mit rund 200 Bürgern war vollkommen überfüllt, die Diskussionen äußerst hitzig. Immer wieder wurden die Redner unterbrochen und einige Besucher verließen wütend den Saal, wie die Berliner Tageszeitung „ taz “ berichtet. Anwohner äußerten Bedenken hinsichtlich der bereits überfüllten Spielplätze und Supermärkte. Auch die unzureichende Ärzteversorgung in dem Bezirk sei ein Problem.

Unterkünfte sollen keine Luxuswohnungen sein

Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) zeigte sich verärgert und betonte, dass das Land Berlin solche Entscheidungen treffe, ohne die lokalen Behörden zu konsultieren. Neben der geplanten Großunterkunft sollen in Lichtenberg zudem noch vier der insgesamt 16 neuen Containerstandorte entstehen. Das mache ihn „richtig sauer“, sagte Schaefer bei dem Infoabend.

Am Ende der Veranstaltung äußerte eine Seniorin den Vorschlag, dass nicht alle drei Hochhäuser als Asylheime genutzt werden sollten. Stattdessen könnte eines der Gebäude für bezahlbare Seniorenwohnungen und ein anderes als Studentenwohnheim dienen.

Sascha Langenbach, Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), versicherte, dass die Unterkünfte keine Luxuswohnungen seien. Die Kingsizebetten in den Hotelzimmern sollen durch einfache Aluminiumbetten ersetzt werden. Langenbach warb um Verständnis für das Asylheim und wies auf die unzumutbaren Bedingungen in Tegel hin.

Langfristig sollen rund um das alte Hotel in Lichtenberg auch eine Schule, ein Spielplatz und ein Sportareal entstehen. Der Bezirk hatte die Gebäude für zehn Jahre und 143 Millionen Euro angemietet. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Behörden ergreifen werden, um den Bedürfnissen der Migranten als auch der Anwohner gerecht zu werden.