Berliner Schloss: Woher kommt die Kunst für das Humboldt Forum?

Diese Skulptur dominiert jetzt einen Raum im Bode-Museum: Mangaaka, eine Kraftfigur aus Afrika, die 1904 von dem Sammler Robert Visser erworben wurde. Sie steht in der Ausstellung „Unvergleichlich - Kunst aus Afrika im Bode-Museum“, die im Moment auf der Museumsinsel zu sehen ist

Berlin. Da steht er nun mitten im Raum – gedrungen, massig, kraftvoll. Um ihn herum viel Gold, prächtige Bischofshüte, üppige Faltenwürfe und rotbäckige Heilige, dazu Altäre und zarte Marienfiguren. Mangaaka, eine Kraftfigur aus dem 19. Jahrhundert, sie stammt aus dem Kongo oder aus Angola, und sie erinnert an Comic-Superhelden.

Ein Wesen mit Superkräften, das mit seinen vielen Nägeln im hölzernen Leib und seinen aufgerissenen Augen urplötzlich in einer christlichen Welt gelandet ist, in der fast über jedem Kopf ein Heiligenschein erstrahlt. Eine Welt, deren Epizentrum eine zarte Frau zu sein scheint, die ein nacktes Baby auf dem Arm hält. Und Mangaaka wundert sich – wo bin ich hier? Eben stand ich doch noch als Götze am Fluss Chiloango und habe versucht, meine Leute zu schützen. Jetzt bin ich hier und beherrsche diesen abendländischen Saal.

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"Unvergleichlich – Kunst aus Afrika im Bode-Museum", so heißt die Schau, und sie ist nur eine von mehreren aktuellen Ausstellungen, die verdeutlichen sollen, was es heißt, wenn bald die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst aus dem Süden Berlins, aus Dahlem, nach Mitte ins Humboldt Forum umziehen werden. Ein Vorgeschmack also auf das, was ab Ende 2019 kommen soll. Oder, um es mit Hermann Parzinger, dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), zu sagen: "Wir wollen die außereuropäischen Sammlungen stärker in einen Dialog mit anderen Museen bringen." Mangaaka meets Maria.

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Woher kommt die Kunst für das Humboldt Forum? Staatliche Museen zu Berlin/ Waltraut Schneider-Schütz

Ja, man wi...

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