Berliner Spaziergang: Unterwegs mit Jessy Wellmer: Im Zweifel erfolgreich

Jessy Wellmer auf einem Bolzplatz in Kreuzberg

In ihrem Albtraum trägt Jessy Wellmer High Heels. Ein Fernsehstudio. Scheinwerfer zielen auf sie. Dahinter aus dem Dunkel starren Gesichter. Noch zehn ... neun ..., acht. Jetzt bloß nichts vermasseln! Fünf ... vier. Da draußen sitzen Millionen vor dem TV, und ein paar von denen warten nur darauf, dass sie sich verspricht. Dass irgendwas schiefgeht, und damit bewiesen wäre, dass sie es einfach nicht kann. Drei ... zwei ... eins. Kamera läuft. "Hallo und herzlich willkommen, liebe Zuschauer."

Es gibt Menschen, die laufen so weit weg von ihren Albträumen, dass sie davon nicht mehr eingeholt werden können. Und dann gibt es Leute wie Jessy Wellmer, die sich mitten hineinstellen, lächeln und eine Show hinlegen, als wäre die Angst so harmlos wie ein kleines Kind auf einer Schaukel. Hätte ihr jemand vor 13 Jahren gesagt, dass sie irgendwann die ARD-Sportschau am Sonnabend moderieren würde, Wellmer wäre weggelaufen. Da begann sie gerade als Journalistenschülerin an der Electronic Media School (ems) in Potsdam-Babelsberg, wo Radio- und Fernsehleute ausgebildet werden. Wellmer fühlte sich damals tatsächlich wie auf einer Schaukel – hin- und herschwingend zwischen Selbstzweifel und Ehrgeiz. Fragte ihr Ausbilder, wer bei einer Übungssendung die Moderation übernehmen wolle, dachte sie immer: Hoffentlich nicht ich.

Und heute? Da präsentiert sie seit August fast sechs Millionen Zuschauern am Sonnabend die Partien der Fußball-Bundesliga in einer der traditionsreichsten Sendungen der deutschen T...

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